Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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A. Madalinski.[]

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Madalinski (A.) Brigadier in pohlnischen Diensten und Kommandant eines Kavallerieregiments, war der erste, der 1794 die Fahne des Aufruhrs gegen die Russen erhob. Er hatte seit lange in Briefwechsel mit Kosciuszko gestanden, und gedrungen von der Kommission, die die pohlnische Armee entlassen sollte, versammelte er sein Regiment, aus 700 Pferden bestehend, verstärkte sich mit einigen Jägern zu Fuß, verließ sein Quartier zu Pultusk, ging über die Weichsel, überfiel die preussischen Detachements die sich längs der neuen Grenze befanden, rieb eines nach dem andern im Laufe des Monats März auf und setzte sich in Besitz aller Gelder, die in den Büreaux der Douanen lagen. Unterdessen war Kosciuszko auf die Nachricht dieser Empörung in Krakau angekommen, hatte diese Woywodschaft in Aufstand gebracht und war zum Generalissimus ernannt worden. Madalinski, von einem 7000 Mann starken russischen Korps unter den Befehlen der Generale Denisow und Tormanstoff verfolgt, zog sich gegen Kosciuszko zurück, brachte seine Vereinigung mit ihm den 1. Aprill zu Stande und unterstützte ihn lebhaft bey Preslavicé, wo die Russen geschlagen wurden. Nach der Aufhebung der ersten Belagerung von Warschau fuhr er fort, in Verbindung mit Dombrowski, in Großpohlen ein Korps gegen die Preussen anzuführen, schlug den Obersten Szekuly und machte ihn zum Gefangenen, setzte sich in Besitz von Bromberg und mehrerer anderer Städte, wo er starke Kontributionen erhob, zeigte sich in der Mitte seiner Siege eben so menschenliebend als tapfer. Im Drange der überlegenen feindlichen Macht zog er sich hierauf nach Warschau zurück, half diesen Platz vertheidigen und wurde während der Belagerung verwundet. Im Dezember gerieth er in Preussische Gefangenschaft, wurde nach Petrikau und im Januar 1795 nach Breslau gebracht. Im Juny gab ihm der König von Preussen seine Freyheit wieder und die Erlaubniß, sich einen Aufenthalt in Preussen zu wählen.


Quellen.[]

  1. Moderne Biographien, oder kurze Nachrichten von dem Leben und den Thaten der berühmtesten Menschen, von Karl Reichard. Leipzig, 1811. In Commission bey Peter Hammer.
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