Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Boulay de la Meurthe.[]

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Boulay (de la Meurthe) war zur Epoche der Revolution Advokat in Nancy und trat ihr mit vieler Mässigung bey. Im May 1797 ward er Deputirter bey dem Rath der 500, und den 18ten Fruktidor (4ten September 1797) Mitglied des Wohlfahrtsausschußes, wo er noch denselben Tag die Deportation der Oberhäupter von der gestürzten Parthey beschloß. Kurze Zeit nach dem Siege des gesetzgebenden Körpers über das Direktorium (1799) ließ er eine merkwürdige Schrift erscheinen: "Versuch über die Ursachen der 1649 in England errichteten Republik. Verfassung, so wie über die Grundfesten, die sie hätte erhalten sollen und die Ursachen, die ihren Umsturz veranlaßt haben." Man las das Werk mit vielem Interesse. Nach dem 18ten Brümaire trat Boulay in den einstweiligen gesetzgebenden Ausschuß und ward den 22sten November Präsident davon. Im Januar 1800 ward er in den Staatsrath berufen, wo er den Vorsitz in der gesetzgebenden Section erhielt. Nach dem Mordanschlage gegen den ersten Konsul haranguirte er diesen im Nahmen des Staatsraths, und bezeigte ihm die Entrüstung seiner Kollegen über das Ereigniß. 1804 und 1805 war er zweymahl nach einander zum Kandidaten des Erhaltungssenats erwählt; 1805 erhielt er den Titel eines Kommandanten der Ehrenlegion.


Boulay de la Meurthe..[]

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Boulay (de la Meurthe) war beim Ausbruch der Revolution Advokat in Nancy, und zeigte sich als einen der gemäßigten Theilnehmer an derselben. Im März 1797 wurde er zum Deputirten des Raths der 500 ernannt, und zeigte sich am 22. Juli in demselben zuerst als Vertheidiger der Volksgesellschaften. Einige Tage nachher trug er auf Zurückberufung der deportirten Priester an, hielt sich eine Weile zur Gesellschaft von Clichy, die unter Pichegru auf eine Gegenrevolution hinarbeitete, entfernte sich aber bald wieder von ihm, und ward einer der heftigsten Vertheidiger der Revolution vom 18. Fructidor, welche jene vernichtete. Am 16. Oktober machte er den Vorschlag, den Theil der hohen Noblesse, der nicht emigrirt war, aus der Republik zu vertreiben, weil er gefährlicher als die Emigrirten selbst sei, dann alle Adeligen von öffentlichen Aemtern auszuschließen, und nur die als Französische Bürger anzuerkennen, welche Beweise ihrer Anhänglichkeit an die Sache der Freiheit gegeben hätten. Dieser Vorschlag fand heftige Gegner, worauf dann Boulay nach einigen Tagen einen gemäßigtern vorbrachte, nach welchem alle ehemalige Adelige, mit einiger Ausnahme, für Nicht-Bürger erklärt wurden. Dieser zweite Vorschlag wurde dann auch angenommen, worauf Boulay erst zum Sekretär, dann zum Präsidenten ernannt wurde. Im Jahre 1798 erstattete er einen Bericht über die Organisation des Kassationstribunals, und am 9. Mai erhob er sich gegen den Preßzwang. Dann gab er die Nothwendigkeit zu erkennen, die Macht des Direktoriums nach der Konstitution einzuschränken. "Die, welche die Rückkehr des Wesens von 1793 fürchten, können sich ganz beruhigen, diese Rückkehr ist unmöglich." Bald darauf klagte er die Direktoren Merlin von Douay und Reveillere Lepeaux an, die Urheber des Systems zu seyn, welches die Republik in Gefahr gebracht habe, und schlug vor, sie aus dem Direktorium zu verstoßen, und Tages darauf setzte er es durch, daß dem Direktorium aufgegeben wurde, den Schlachtopfern seiner willkürlichen Entscheidungen die Freiheit wieder zu geben. Kurze Zeit nach dem Siege des gesetzgebenden Korps über das Direktorium, gab Boulay eine merkwürdige Schrift heraus, unter dem Titel: Essai sur les causes, qui, en 1649 amenèrent en Angleterre l'établissement de la republique, sur celles, qui devoient l'y consolider et sur celles qui l'y firent perir. Dieses Werk erschien zu einer Zeit, wo neue Krämpfe den Staat beunruhigten und die Unfälle der Armeen den Sturz der Republik anzukündigen schienen. Am 27. Juni erklärte sich Boulay gegen jede religiöse Verfolgung. Am 27. Juli wurde auf seinen Vorschlag zu dem Eid der Treue gegen die Republik der Schwur hinzugefügt, sich der Wiederherstellung des Königthums und jeder Art Tyrannei zu widersetzen. Dann sprach er gegen das Vorhaben, die ehemaligen Mitglieder des Direktoriums vor Gericht zu stellen. Am 19. Aug. wurde er abermals Präsident. Am 14. Decbr. trug er darauf an, den Vorschlag, das Vaterland in Gefahr zu erklären, auszusetzen, weil er fürchtete, daß die Aufstellung einer außerordentlichen Macht gegen die Freiheit gebraucht werden könnte. In der außerordentlichen Sitzung vom 19. Brumaire J. VIII. zu St. Cloud trug er darauf an, einen provisorischen Zustand festzusetzen, während welches man die Mittel vorzubereiten hätte, die Fehler der Konstitution des J. III. zu verbessern. Nach der Zerstreuung der Deputirten, welche sich der Revolution dieses Tages widersetzt hatten, trat Boulay in die gesetzgebende Kommission, deren Präsident er wurde. Am 12. Decbr. hielt er eine Rede, in welcher er die Grundlagen der neuen Konstitution, bei der er mitgewirkt hatte, auseinander setzte. Im Jan. 1808 wurde er Mitglied des Staatsraths und Präsident der gesetzgebenden Sektion desselben. In dieser Eigenschaft brachte er mehrere Gesetzvorschläge in den gesetzgebenden Körper, unter andern den Schluß der Emigrantenliste und die Einsetzung von Specialgerichtshöfen. Nach dem Angriffe gegen das Leben des ersten Konsuls durch die Höllenmaschine am 24. Decbr. 1800, hielt Boulay eine Rede an ihn im Namen des Staatsraths. Am 19. Decbr. 1801 wurde er statt Regnier, welcher Großrichter wurde, mit dem Rechnungswesen der Domänen beauftragt, und dann im J. 1805 Kommandant der Ehrenlegion. Am 11. April 1814 trat er den eingetretenen Veränderungen bei, und am 25. März 1815, als der Staatsrath sich zum ersten Mal unter Napoleon's Vorsitz versammelte, war auch Boulay dabei. Späterhin wurde er Mitglied der Bonapartischen Deputirtenkammer, und zeichnete sich in derselben abermals durch seine Anhänglichkeit an eine gemäßigte Regierung aus.


Quellen.[]

  1. Moderne Biographien, oder kurze Nachrichten von dem Leben und den Thaten der berühmtesten Menschen, von Karl Reichard. Leipzig, 1811. In Commission bey Peter Hammer.
  2. Miszellen aus der neuesten ausländischen Literatur. Ein periodisches Werk in zwanglosen Heften, politischen, historischen, statistischen, geographischen und literarischen Inhalts. Leipzig, in der Expedition der Minerva. 1814.
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