A. F. von Fourcroy.[]
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Fourcroy, (A. F. von) anfangs ärztlicher Chemiker und Mitglied der Akademie der Wissenschaften. Durch seine tiefen Kenntnisse hatte er sich schon ausgezeichnet, ehe die Revolution ihren Anfang nahm; er schlug sich zu derselben und wurde 1792 zum Wähler der Stadt Paris ernannt. Nachher ward er überzähliger Deputirter bey dem Konvent und rückte erst nach dem Prozeß Ludwigs XVI. in denselben ein. Im September 1793 bewirkte er die Annahme eines Vorschlags zur Gleichheit des Maaßes und des Gewichts, ward den 20. Oktober zum Sekretair gewählt und präsidirte im Monat Dezember bey den Jakobinern. Im September 1794 trat er in den Wohlfahrtsausschuß und zum zweytenmal im Februar 1795. Er beschäftigte sich mit der Einrichtung der Schulen und Erziehungsanstalten. Als Mitglied des Raths der Alten hatte er im Nov. mehrere Anschuldigungen in Betreff des Todes von Lavoisier von sich zurückzuweisen. Hierauf wurde er zum Professor der Chemie und Mitglied des Instituts ernannt und verließ den 26. May 1797 den Rath der Alten. Im Dez. 1799 berief ihn der erste Konsul in seinen Staatsrath, für das Departement des Innern. Im April 1802 legte er den Plan zur neuen Organisation des öffentlichen Unterrichts vor. Den 15. September übernahm er die Direktion desselben an Röderers Stelle, der in den Erhaltungssenat berufen wurde. Die Arbeiten Fourcroys haben die Chemie auf eine glänzende Stufe in Frankreich erhoben, und er gilt für einen eben so gründlichen Gelehrten als faßlichen und beredten Lehrer dieser Wissenschaft. Vor kurzem ist er in Paris gestorben.
Quellen.[]
- ↑ Moderne Biographien, oder kurze Nachrichten von dem Leben und den Thaten der berühmtesten Menschen, von Karl Reichard. Leipzig, 1811. In Commission bey Peter Hammer.