Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Amman.[]

[1]
Amman heißt in der Schweiz und in Ober-Deutschland so viel als Amtmann, Stadtvoigt, Schultheiß. Der Obervoigt einer Provinz heißt Landammann.


Zeitungsnachrichten.[]

1808.[]

Schweizerische Eidgenossenschaft. [2]

Die Uebergabe des eidsgenössischen Direktoriale, aus der Hand des abgehenden Landammanns Reinhard vom Stande Zürich, in jene des neuen Landammanns Rüttiman vom Kanton Luzern, gieng am 31. Dez. Abends, in der Stadt Zug, mit den gewohnten Förmlichkeiten und unter militärischen Gepränge vor sich. Den Landammann Reinhard begleiteten, als Repräsentanten der Regierung von Zürich, die Rathsherren Escher und Usteri, den Landammann Rüttimann, die Rathsherren Genhard und Pfyffer, als Repräsentanten der Regierung von Luzern. Die Regierung des Kanton Zug hatte den Statthalter Le~ter und die Rathsherren Müller und Andermatt abgeordnet, um als Zeugen dem Uebergabsakte beyzuwohnen, Der in Zürich residirende großherzogl. Badensche Minister, H. geh. Rath v. Ittner war bey der Feyer gegenwärtig. Magistrate von Zug empfingen beyde Landammänner auf den Gränzen des Kantonalgebiets und eine militärische Eskorte von Zug schloß sich an jene von Zürich und Luzern an. Unter dem Donner der Kanonen und unter Paradirung des Militärs aller drey Stände trafen beyde Standeshäupter mit ihrem Gefolge gegen 4 Uhr Nachmittags in der Stadt Zug ein; eine Stunde später geschah auf dem Rathhause die Uebergabe der Gewalten; die Reden beyder Landammänner waren Ausdrücke dankbarer Gefühle über die Schicksale des Vaterlandes, das im Besitz des Friedens, der Ruhe, des Wohlstandes, und einer freyen Verfassung, mit dem gegenwärtigen Jahr, zum erstenmale den sechsjährigen Kreis der Direktorialstände, den seine wohlthätige Organisazion ihm vorzeichnete -- vollendet. Der neue Landammann leistete in die Hand es abgehenden den Eid der Treue für die Verfassung; dieser übergab jenem die Urschrift der Vermittlung und die Bundesgenössischen Siegel; er stellte ihm das dreyfache Personale der Eidgenössischen Kanzley auf eine für diese Beamten eben so ehrenvolle als schmeichelhafte Weise vor -- und die Ausfertigung der Verbalprozesse über die ganze Handlung ward an die Stände der Bundesgenossenschaft sowohl, als an das diplomatische Korps der auswärtigen Gesandten angeordnet.


1812.[]

Basel, den 4ten Januar. [3]

Am 1sten dieses, gegen 11 Uhr, hielt der neue Landammann der Schweiz, Herr Burkhard, hier seinen Einzug. Se. Excellenz wurden mit 50 Kanonenschüssen begrüßt. Sie befanden sich in einem vierspännigen Wagen, gefolgt von allen Mitgliedern des Magistrats, die ebenfalls in Wagen waren, und passirten durch eine doppelte Reihe von Soldaten, die ebenfalls unter Gewehr waren. Des Nachmittags war ein prächtiges Banquet, welchem Se. Excellenz, der Landammann, und alle Mitglieder der Magistratur beywohnten. Des Abends gab man auf dem Platz der Domkirche ein prächtiges Feuerwerk.


1813.[]

[4]

Am 1 Jan. erfolgte in Brugg mit vieler Feierlichkeit, und unter einem großen Zusammenflusse von Zuschauern, die Uebergabe der Landammannsstelle von Seiten Sr. Exzellenz den Herrn Landammanns Burkhardt aus Basel an Se. Exzellenz den Herrn Landammann von Reinhard aus Zürich, welcher für dieses Jahr die Würde eines regierenden Landammanns der Schweiz bekleidet.


Quellen.[]

  1. Conversations-Lexicon oder encyclopädisches Handwörterbuch für gebildete Stände. Stuttgart bei A. F. Macklot. 1816.
  2. Wiener-Zeitung. Nro 8. Mittwoch, den 27. Januar 1808.
  3. Allgemeine deutsche Zeitung für Rußland. No. 22. Donnerstag, den 25. Januar 1812.
  4. Miszellen für die Neueste Weltkunde 1813.
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