Amberg.[]
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Amberg, Hauptstadt der Oberpfalz, und Sitz der Pfälzischen Landesdirektion, am Flusse Vils, der mitten durchfliesset, und sie in die obere und untere Stadt theilt. Sie enthält gegen 700 Häuser, und mit Ausschluß der Besatzung, zählte man im J. 1781. allda 4463, im J. 1794. aber 5585 Einwohner. Die Häuser sind meistens hoch und gut gebauet, und die Strassen breit und rein. Der Hauptplatz, mitten in der Stadt, macht ein vollkommenes Viereck, und giebt einen sehr schönen Anblick. An demselben stehet das Rathhaus, ein altes, gothisches Gebäude, und die prächtige Pfarrkirche zu S. Martin; diese hat herrliche Gemählde und Kostbarkeiten, und sehenswürdige Grabmähler. An der S. Georgenkirche stehet das ehemalige Jesuiter- Collegium, welches im J. 1782. den Malteserrittern eingeräumt wurde, ferner das Gymnasium und das Lyceum. Man findet in dieser Stadt einen wohlversorgten Spital, ein aufgehobnes Franciscaner- und ein Paulanerkloster, nebst einem Kloster der Salesianerinnen, das meistens mit adelichen Personen besezt ist und von Kurf. Ferdinand Maria, 1692. gestiftete wurde. Dieses Frauenkloster unterhält ein öffentliches Schulhaus, in welchem junge Mädchen in den für ihr Geschlecht angemessenen Kenntnissen und Arbeiten von Capitularinnen unterwiesen werden. Zu diesem Kloster gehört auch eine neuerbaute und prächtig geschmückte Kirche. Unter den weltlichen Gebäuden sind die merkwürdigsten, das kurfürstl. Schloß, mit dem daran stossenden Zeughaus, das Regierungsgebäude, wo die Justiz- und Cameralcollegien sich versammlen, und die Münze, die unter die schönsten Gebäude dieser Art in Deutschland zu rechnen ist. In dieser Stadt hat auch ein Landrichteramt seinen Sitz. Die Befestigung von Amberg bestehet in einer doppelten, starken Mauer, einem tiefen, gefütterten Graben, Thürmen, Basteyen und Streichwehren, und verschiedenen Aussenwerken, die meistens von den Franzosen angelegt wurden, da sie, als Bundsgenossen des Kurhauses Baiern, in der Oberpfalz lagen. Sie sind aber in einen schönen mit Blumen besezten Spaziergang verwandelt worden. Ausserhalb der Stadt ist ein Wasserhammer, ein Drathammer und eine Pulvermühle. Die auf einem Berge nahe an der Stadt liegende prächtige Frauenkirche ist ein berühmter Wallfahrtsort. Amberg ist übrigens von aussen mit vielen Gärten und Lusthäusern umgeben. Hier befindet sich eine große Salzniederlage. Das Landgericht Amberg ohne die Stadt, enthält auf 8 Quadrat Meilen 11102 Einwohner, mit Einschluß des Kastenamts.
Quellen.[]
- ↑ Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor zu Altdorf. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1805.
Literatur.[]
- Geschichte von dem Ursprung der Stadt Amberg, von dem Wachsthum derselben unter ihren Beherrschern, den Markgrafen auf dem Nordgaue, dann den Herzogen aus dem Hohenstaufischen Hause, und endlich von der Ausbildung durch die Privilegien, durch die Gewohnheiten und bürgerliche Verfassung unter den Herzogen in Bauern, und Pfalzgrafen bey Rhein. In drey Theilen und dem Urkundenbuche. Zum Angebinde auf die Geburtsfeyer dem durchleuchtigsten Fürsten und Herrn Herrn Maximilian Joseph, Pfalzgrafen bey Rhein, Herzoge in Ober- und Niederbaiern xc. xc. gewidmet von dem Felix Reichsfreyherrn von Löwenthal, auf Deining und Leutenbach . . . München, 1801. Gedruckt bey Franz Seraph Hübschmann, im Augustinerstock.
- Neue Chronik der Stadt Amberg von Joh. Baptist Schenkl. k. b. Stadtrath u. . . Zum Beßten der k. b. blessirten Krieger. Mit einem Titelkupfer. Amberg, mit kochischen Schriften, 1817.