Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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N. 8. Regiment Heising.[]

(Niederschlesische Inspektion.)

Garnison. Ohlau, Strehlen, Löwen und Grottkau.

UniformHorvathCuirassier8

Uniform. Dunkelblaue Aufschläge, Kragen und Chemisets. Collets, Aufschläge und Chemisets sind mit einer blauen Borte, worin zwei weiße Streifen, besetzt; die Officiere haben eine breite silberne Tresse.

Canton. Der Strehlensche, Nimptsche und Namslauische Kreis, mit den Städten: Nimptsch, Strehlen, Namslau und Reichthal. Zusammen 7740 Feuerstellen. Es completirt zur Hälfte das Husarenreg. N. 3.

Stamm. Der Ob. Freih. v. Lethmate hatte 1689 2 Comp. Reiter angeworben, welche anfänglich zur Vermehrung des Churprinzl. Reg. dienen sollten. Zu diesen stießen 2 Comp. mecklenb. Truppen; aus diesen 4 Comp. wurde 1690 dieses Kürassierreg. für den Markgrafen v. Brandenburg-Bayreuth errichtet. 1718 bekam es, statt Bayreuth, den Namen Dewitz, und wurde auf 5 Esq. gesetzt, wozu einige Comp. des vertheilten Reg. v. Heyden genommen wurden.

Feldzüge. 1689 mußten die 2 Stammcomp. zur Belagerung Bonns marschiren. 1690 trat es den Marsch nach Ungarn an, und focht 1691 in dem Treffen bei Salankemen, so wie 1696 in dem bei Zentha. 1702 stand es vor Kaiserswerth, und wohnte 1704 der großen Schlacht bei Hochstädt bei. 1742 war es in der Schlacht bei Chotusitz. 1744 half es Prag belagern und erobern. 1745 bewies es in der berühmten Action bei Neustadt in Oberschlesien die größte Tapferkeit, so wie es sich in den Schlachten bei Hohenfriedberg, Soor und Kesselsdorf rühmlichst hervortrat. Kurz vor der Kesseldorfer Bataille eroberte es in der Action bei Katholisch-Hennersdorf 1 Standarte, 3 Fahnen und 4 Kanonen. 1756 diente es in der Schlacht bei Lowositz. 1757 erwarb sich das Reg. in den Schlachten bei Prag, Collin, Roßbach und Leuthen viel Ruhm, wohnte auch noch in diesem Feldzuge der Belagerung von Breslau bei. 1758 wurde es mit zu den Belagerungen von Schweidnitz und Ollmütz genommen. In der Schlacht bei Zorndorf eroberte es unter seines Chefs Anführung mit dem Degen in der Faust eine Batterie von schweren Kanonen, und warf den ganzen rechten feindlichen Flügel zu Boden. Den Beschluß dieses Feldzuges machte die Hochkircher Schlacht, bei der es zugegen war. 1759 befand es sich in der Action bei Hoyerswerda. 1760 kam es mit zur Belagerung von Dresden, darauf zur Bataille bei Liegnitz, in welcher es 12 Kanonen und 4 Fahnen eroberte, auch 5 feindliche Bataillone gefangen nahm. Auf diese Schlacht folgte die bei Torgau, in welcher das Reg. seinen alten Ruhm befestigte. 1761 wohnte es den Actionen bei Langensalza und Kloster Wahlstadt bei. 1762 befand bei Reichenbach, und endlich bei der Belagerung von Schweidnitz. Den baierschen Erbfolgekrieg, 1778, machte es unter des Königs Befehlen. 1794 war das Reg. in der poln. Campagne, wo es hauptsächlich im Krakauschen und Sendomirschen viele kleine Gefechte hatte. Bei Polinowka, in der Gegend von Casimir, attakirte ein Theil des Reg. einen Trupp Polen, machte 9 Officiere, eine Menge Jäger, sogenannte treue Kosaken und Ulahnen gefangen, und erbeutete 6 Reitpferde und mehrere Wagen mit Equipage.

Anekdoten. Der damalige Feldprediger des Regiments Balke war in der Schlacht bei Roßbach mit in Reih und Glied, und hieb in die Feinde ein. Als der Chef des Regiments, der Gen. v. d. Cav., v. Seidlitz, 1773 starb, mußten, auf Königl. Befehl, alle Cavallerie-Officiere der Armee vierzehn Tage einen Flor um den Arm tragen.

Chefs:

1689 Obl. Freih. v. Lethmate, war Commandeur.

1690 Markgr. Christian Ernst von Brandenburg-Bayreuth, starb 1712, und der Commandeur wurde Chef.

1712 G. M. v. Lethmate, starb.

1714 -- -- v. Dewitz, starb als G. L.

1723 Ob. v. Egeln, erhielt als G. L. Pension.

1734 -- v. Waldow, starb.

1732 -- v. Rochow, erhielt Pension.

1757 G. L. v. Seidlitz, starb als Gen. v. d. Cavallerie.

1774 G. M. v. Pannewitz, erhielt als G. L. Pension.

1787 G. L. Graf v. Schlitz, genannt Görtz, General von der Cavallerie, starb.

1797 Ob. v. Heising, jetzt G. M.


Quellen und Literatur.[]

  • Stammliste aller Regimenter und Corps der Königlich-Preussischen Armee. Für das Jahr 1804. Nebst Nachträgen und Verbesserungen bis zum 1sten Junius 1805. Berlin, 1805. Zum Besten der Militär-Erziehungsanstalten. In Commission der Himburgschen Buchhandlung.
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