N.7. Regiment Borstel.[]
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(Magdeburgische Inspektion.)
Garnison. Salzwedel, Tangermünde, Seehausen und Osterburg.

Uniform. Citronengelbe Aufschläge, Kragen und Chemisets. Collets, Aufschläge und Chemisets sind mit einer weiß- und gelbgestreiften Borte besetzt. Die Officiere haben eine breite silberne Tresse.
Canton. Ein Theil des Stendalschen und Tangermündischen Kreises, wie auch die Städte: Salzwedel, Tangermünde, Seehausen, Osterburg, Arendsee, Arneburg und Calbe an der Milde. Zusammen 4485 Feuerstellen. Es giebt Einländer an das Husarenregiment N. 2.
Stamm. 1689 und 1690 ward der Oberste und Schloßhauptmann v. Sonsfeld in Preussen ein Dragonerregiment, zu welchem auch einige Freicomp. genommen wurden. 1717 kam es auf den Fuß eines Kürassierregiments von 5 Esquadrons.
Feldzüge. Schon im siebzehnten Jahrhundert diente das Reg. am Rhein, und war 1689 bei der Belagerung von Bonn. 1704 focht es in der Schlacht bei Hochstädt, in welcher es ein Paar Pauken eroberte. 1715 machte es den pommerschen Feldzug. 1742 zeichnete sich das Reg. in der Schlacht bei Chotusitz, in welcher es sich durch beide feindliche Treffen hieb, sehr aus; so wie es nicht minder 1745 in denen bei Hohenfriedberg und Kesselsdorf die größte Bravheit bewies. Bei Hohenfriedberg vernichtete es, nachdem es die sächs. Kavallerie zurückgetrieben hatte, noch das sächsische, damals Schönbergische Infanterieregiment. 1756 war es in der Schlacht bei Lowositz; 1757 wohnte es denen bei Prag, Collin, Roßbach und Leuthen bei. 1758 machte es die Blokade von Schweidnitz, und stand nachher mit vor Ollmütz. 1759, in der Schlacht bei Kay hielt sich das Reg., indem es in die russ. Infanterie einhieb, so tapfer, daß es 18 Kanonen eroberte, die es aber, aus Mangel an Unterstützung, wieder verlassen mußte. Gleiche Tapferkeit bewies es durch Eroberung einer Redoute in der Schlacht bei Kunersdorf. Das in diesen Schlachten sehr geschwächte Reg. gerieth bei Maxen in die Kriegsgefangenschaft. 1762 wohnte es der Belagerung von Schweidnitz bei. Den baierschen Erbfolgekrieg machte das Reg. 1778 unter den Befehlen des Pr. Heinrich. 1787 nahm das Reg. den ruhmvollsten Antheil an der Expedition nach Holland. Ein Detaschement desselben nahm die Ouder-Meer Schanze ein, machte darin 80 Gefangene, und erbeutete 18 Kanonen. Die Festung Nieuversluis ward, mit Beihülfe von 100 Mann Infanterie, durch das Reg. allein eingeschlossen, von Amsterdam abgeschnitten, und so zur Uebergabe gezwungen. Es wurden darin 800 Gefangene gemacht, und 95 Kanonen erobert, von welchen 2 beritten gemacht, von Reitern bedient, und bei verschiedenen Angriffen auf die Vorposten von Amsterdam mit Vortheil gegen den Feind gebraucht wurden. Ueberhaupt eroberte es in diesem Feldzuge 127 Kanonen, von welchen es die 2 mobil gemachten geschenkt erhielt. 1792 ging das Reg. in den Feldzug gegen Frankreich, deckte die Belagerung von Longwy, war mit bei der Berennung von Verdün, und in der Kanonade bei Valmy. 1793 zeigte es bei der Belagerung von Mainz, unter mehreren Gelegenheiten, vorzüglich bei dem Angriff auf Kostheim, seinen Muth. In der Schlacht bei Pirmasens erwarb es sich neuen Ruhm, indem es eine beträchtliche Anzahl Feinde niederhieb, über 1000 Gefangene machte, 2 Haubitzen und 11 Kanonen eroberte. Sämmtliche Staabsofficiere erhielten den Orden pour le Mérite, und die wirklichen Rittmeister avancirten zu Majors, auch befahl König Friedrich Wilhelm II, die eroberten 13 Stück Geschütz im Regimentssiegel zu führen. Dieser Siegel, wovon Se. jetzige Majestät, damaliger Kronprinz, die Zeichnung selbst entworfen, und solches dem Reg. übersendet hat, ist zur bessern Darstellung hier mit abgedruckt. Ferner war das Reg. in der Schlacht bei Kaiserslautern, so wie 1794 bei dem Angriff auf den Posten bei Kaiserslautern, wobei das feindliche Corps fast gänzlich aufgehoben und gefangen wurde.
- Chefs:
1689 Ob. v. Sonsfeld, starb.
1711 G. M. v. d. Albe, starb als G. L.
1717 Ob. Graf v. Lottum, starb als G. L.
1729 -- v. Papstein, starb.
1733 -- v. Bredow, nahm als G. v. d. C. Abschied.
1755 G. M. v. Driesen, starb als G. L.
1758 -- -- v. Horn, erhielt Pension.
1762 Ob. v. Manstein, starb.
1777 G. M. v. d. Marwitz, bekam Pension.
1784 Ob. Graf v. Kalkreuth, erhielt als G. M. das Dragonerregim. N. 5.
1788 G. M. v. Ilow, starb.
1792 -- -- v. Borstel, jetziger G. L.
Quellen.[]
- ↑ Stammliste aller Regimenter und Corps der Königlich-Preussischen Armee. Für das Jahr 1804. Nebst Nachträgen und Verbesserungen bis zum 1sten Junius 1805. Berlin, 1805. Zum Besten der Militär-Erziehungsanstalten. In Commission der Himburgschen Buchhandlung.