N. 48. Reg, Kurfürst zu Hessen.[]
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(Westphälische Inspektion.)
Garnison. Paderborn; Mühlhausen (Gr.); Wesel (3).
Uniform. Ponceaurothe Aufklappen, Aufschläge und Kragen, auf jeder Klappe 6 weiße Bandschleifen mit carmoisinrothen aufgenähten Puscheln, unter denselben, 2 über dem Aufschlage und hinten. Die Officiere haben auf jeder Klappe 8 gestickte silberne Schleifen, 2 unter denselben, 3 auf dem Ermel, 2 auf der Tasche und 2 hinten. Der Huth hat eine schmale massive silberne Tresse.
Canton. Das Erbfürstenthum Paderborn.
Stamm. Als 1743 das Reg. N. 32. errichtet wurde, blieben von jeder Comp. 10 Mann zum Stamm eines neuen Garn. Bat. zurück, und die noch fehlende Mannschaft wurde dazu angeworben. 1756 wurde dieses Bat. auf 1 Füsil. Reg. von 2 Bat. gesetzt, zu welchem das Reg. N. 41. viele Officiere und Gemeine abgab. Statt seiner bisherigen Garnison Wesel erhielt es 1803 Paderborn zum Standquartier.
Feldzüge. 1757 waren die 2 Bat. des Reg. bei der Armee der Alliirten, wo sie mit einem Corps Franzosen bei Bielefeld ein scharfes Gefecht hatten. Die Gren. standen bei des Königs Armee, und fochten in den beiden Schlachten bei Prag und bei Leuthen. 1758 wurden sie mit zur Belagerung von Ollmütz gebraucht, und waren nachher in der Hochkircher Schlacht; die 2 Bat. hingegen in der Action bei Fehrbellin und bei der Vertheidigung von Dresden. 1759 machten diese den Feldzug nach Franken, wo sie in verschiedenen Gefechten, besonders bei Aue, äußerst brav waren. Nachher wurde das 2te Bat. zur zweiten Vertheidigung von Dresden gebraucht; das 1ste aber hielt sich, gleich nach der Uebergabe dieser Stadt, in einem hitzigen Gefechte nahe bei Dresden sehr brav. Ferner vertheidigten sie Torgau, eroberten Wittenberg wieder, und wohnten am Schluß dieses Feldzuges einer scharfen Kanonade bei Dresden, so wie den Actionen bei Gorbitz und Pretsch bei. 1760 fochten die 2 Bat. in der Action bei Strehla, und nachher in dem scharfen Gefechte bei Wittenberg. 1761 bewiesen sich die Gren. in einem Gefechte bei Neuensund ungemein tapfer, machten einige 100 schwedische Gefangene, und eroberten 3 Kanonen. 1762 hielten sich die 2 Bat. in der großen Action bei Brand (Freiberg) gut, und hatten einen beträchtlichen Verlust an Todten und Verwundeten. Den baierschen Erbfolgekrieg, 1778 und 79, machte das Reg. bei der Armee des Prinzen Heinrich. 1787 machte es die holländische Campagne, in welcher es bei den Angriffen auf Oudenkerken, Wesup und Muiden einige 30 Mann an Todten hatte. 1790 waren die Grenadiere in Lüttich. 1793 wurde das Reg. bei dem Corps des Herzogs Friedrich v. Braunschweig-Oels zu den Expeditionen auf Breda, Brüggen, Wasserberg und Rüremonde, im österreich. und preuß. Geldern, gebraucht. Es marschirte hierauf zu der österreich. Armee im französ. Flandern, und war in den Schlachten bei Vicogne, St. Amand und Valenciennes, so wir kurz darauf in der Bataille bei Hanons und Famars; es erwarb sich die Zufriedenheit sowohl des Gen. v. Knobelsdorf, als auch der österreich. Feldherren, Coburg und Clairfait, in hohem Grade. Im Sept. d. J. marschirte es an den Rhein, und war in der siegreichen Schlacht bei Kaiserslautern und Moorlautern, wie auch in den Gefechten von St. Imbert und Saarbrücken. 1794 befand es sich mit in den Actionen bei Kaiserslautern und bei der Kanonade bei Trippstadt.
- Chefs:
1743 G. M. v. Beaufort, starb.
-- -- Ob. v. Wobeser, starb als G. M.
1746 -- v. Wutgenau, nahm Abschied.
1755 -- v. Salmuth, war Commandeur.
1756 Erbpr. v. Hessenkassel, erhielt das Reg. N. 45.
1759 Ob. v. Salmuth, als Chef, nahm als G. M. Absch.
1763 G. M. v. Beckwit, nahm Abschied.
1766 Ob. v. Eichmann, nahm als G. v. d. Inf Absch.
1791 G. L. v. Schlieffen, Gouv. v. Wesel, nahm Absch.
1792 G. M. v. Köthen, erhielt Pension.
1797 G. F. M. Landgraf v. Hessenkassel, Gouv. von Wesel, seit 1803 Kurfürst zu Hessen.
Quellen.[]
- ↑ Stammliste aller Regimenter und Corps der Königlich-Preußischen Armee. Für das Jahr 1804. Berlin, 1804. In Commission der Himburgschen Buchhandlung.