Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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N. 41. Regiment Schladen.[]

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(Westphälische Inspektion.)

Garnison. Minden; Herford (Gr.); Lübbecke und Embden (3).

UniformHorvathInfanterie41

Uniform. Hellcarmoisinrothe Aufklappen, Aufschläge und Kragen, unter jeder Klappe 2 gelbe hinten spitze Schleifen, und 2 hinten; die Officiere aber Aufklappen, Aufschläge und Kragen von carmoisin Sammet; unter jeder Klappe 2 von Gold gestickte Schleifen, 2 hinten, und um den Huth eine breite gebogne goldne Tresse.

Canton. Das Fürstenthum Minden, welches in 2 landräthliche Kreise eingetheilt ist; außerdem die Städte Minden, Lübbecke, Petershagen und Schlüsselberg. Zusammen 9218 Feuerstellen. ---Stamm. Aus dem 1741 in preuß. Dienste überlassenen würtembergischen Leibregimente wurde zu Wesel, woselbst es den 12. Mai 1741 einrückte, dies Reg. für den Ob. Prinzen v. Braunschweig-Bevern errichtet. Die Officiere kamen theils aus der Armee, theils aus fremden Diensten.

Feldzüge. 1745 waren die Gren. bei der Schlacht bei Kesselsdorf. 1757 wohnten die 2 Bat. der Schlacht bei Prag, das ganze Reg. aber denen bei Collin und Breslau bei. In der Leuthner Schlacht, desgleichen bei der Belagerung von Breslau befanden sich die Gren. 1758 halfen sie Schweidnitz belagern, so wie das ganze Reg. mit zur Ollmützer Belagerung genommen wurde. Beim Rückmarsch aus Mähren mußte es das mit 8 feindlichen Grenadiercomp. besetzte Dorf Krenau forciren. Der Feind wurde daraus vertrieben, und der versperrte Weg dadurch wieder eröffnet; wobei Indeß auch das Reg. einige Mannschaft verlor. Die 2 Bat. befanden sich mit in dem heftigen Gefechte bei Fehrbellin und in der Schlacht bei Zorndorf, wo sie Cüstrin zu besetzen hatten. Die Gren. bewiesen in der Schlacht bei Hochkirch, wo sie die Flanken des rechten Flügels deckten, ungemein viel Bravheit, und erhielten von Könige viel Lob. 1759 hielten sich die 2 Bat. bei Kunersdorf ausnehmend tapfer, hatten aber einen sehr starken Verlust. 1760 fochten die 2 Bat. in den Schlachten bei Liegnitz und Torgau mit vielem Muth, und büßten in letzterer viel ein. Die Gren. machten in diesem Jahre den Feldzug nach Pommern, waren bei der tapfern Vertheidigung Cöslins, und entsetzten Colberg. 1761 befanden sie sich den Winter durch in Schlesien, und machten im Frühjahre von Striegau bis nach Colberg in 17 Tagen einen Marsch von 52 Meilen. Hier sowohl, als in der Nachbarschaft, fielen häufige Attaken auf die Verschanzungen vor, in welchen sie sich an Beharrlichkeit und Bravheit auszeichneten. 1762 wohnten die 2 Bat. dem Treffen bei Reichenbach bei. Den baierschen Erbfolgekrieg machte das ganze Reg. unter dem Prinzen Heinrich in Böhmen. 1787 wurde es zur holländ. Expedition gebraucht, wo es beim Angriffe aus Amstelveen war. 1792 marschirte es an den Rhein, und befand sich bei der Kanonade bei Valmy. 1793 befand sich das Gren. Bat in den Gefechten bei Lembach, Kettrich, Roth und Burweiler. Bei dem Sturm auf Bitsch waren 100 Freiwillige, und das Reg. deckte die Attake. In der Bataille bei Pirmasens, imgleichen in den Gefechten bei Lembach, Kettrich, Burweiler und Roth, focht das 1ste Bat. und entschied erstere Schlacht, indem es dem Feinde in die rechte Flanke fiel. Das 2te Bat. wohnte der Belagerung von Mainz bei, bei welcher es zum Angriff der Zahlbacher Schanze commandirt wurde. Durch einen Jäger irre geführt, gelangte es statt dessen an das zum Hauptwerk der Festung gehörige Fort Philippi, welches es mit außerordentlicher Bravour stürmte, sich aber, als man den Irrthum gewahr wurde, nachdem es mehr als 200 Todte, Blessirte und Gefangene, und beinahe alle Offiziere verloren hatte, unter Anführung eines Sec. Lts., zurückziehen mußte. 1794 war das ganze Reg. bei Rupertsburg, wo das Gren. Bat. im Anweiler Thale dem Feinde 2 Kanonen abnahm. Ferner war es mit auf dem Schänzel, wo es tapfer focht, aber auch viel verlor. Das Gren. Bat. focht bei Hochspeier, und das 1ste und 2te Bat. mit bei Kaiserslautern.

Chefs:

1741 Ob. Prinz von Braunschweig-Bevern, erhielt das Reg. N. 7.

-- -- G. M. v. Riedesel, nahm als G. L. Abschied.

1746 Ob. Gr, v. Wied in Neu-Wied, starb als G. L.

1765 -- v. Lossow, ging als G. L. mit Pension ab.

1782 G. M. v. Woldeck, nachheriger G. L., ward Gouverneur in Wesel.

1792 Ob. v. Schladen, jetziger G. L.


Quellen.[]

  1. Stammliste aller Regimenter und Corps der Königlich-Preußischen Armee. Für das Jahr 1804. Berlin, 1804. In Commission der Himburgschen Buchhandlung.
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