Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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N. 3. Regiment Schultz.[]

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(Oberschlesische Inspektion.)

Garnison. Bernstadt, Constadt, Warttemberg, Pitschen, Reichthal, Festenberg, Juliusburg, Medzibor, Trebnitz und Oels.

UniformHorvathHusaren3

Uniform. Dunkelblaue Pelze mit einem weißen Vorstoß, die Unterofficiere einen von Fuchspelz, dunkelblaue Dollmanns mit gelben Aufschlägen und Kragen, beides mit gelben Knöpfen, Schüren und einer legalen goldenen Tresse schlangenförmig besetzt, gelbe Schärpen mit weißen Knöpfen, gelbe Säbeltaschen mit weißen Borten, Filzmützen. Die Pelze und Dollmanns der Officiere sind mit 5 Reihen gelber Knöpfe und goldenen Schnüren besetzt.

Canton. Es erhält seine Einländer aus den Cantons der Kürassierreg. N. 1 und 9.

Stamm. Dieses Reg., dessen Stamm 2 Esq. von N. 1. waren, wurde 1741 aus 5 Esq. errichtet, durch Dragoner und Neuangeworbene vollzählig gemacht, und 1742 auf 10 Esq. gesetzt.

Feldzüge. 1741 hatte das damals nur 5 Esq. starke Reg. bei Kloster Leubus das Unglück, überfallen und fast zu Grunde gerichtet zu werden, wurde aber bald völlig wieder errichtet. 1744, wo es die Insurgenten aus Ober- und Niederschlesien jagen half, griff das Reg. in Plesse ein ansehnliches Corps feindlicher Cavallerie an, hieb eine große Anzahl nieder und machte 200 Gefangene. 1745 machte es bei Groß-Strelitz auf den 3mal stärkern Feind eine so tapfre Attake, daß davon ein großer Theil getödtet und 300 Mann gefangen wurden. Es verlor jedoch hiebei seinen Chef. Gleiche Bravheit bewies es bei Oderberg, wo es 1 Dragoner-Reg. in die Pfanne hieb, 1 Standarte erbeutete und über 100 Gefangene einbrachte. 1756 machte es beim Einmarsch in Böhmen die Avantgarde. Es wurde bei Aujest angegriffen, schlug aber den Feind mit einem Verlust von etlichen 100 zurück. 1757 focht das Reg. in der Schlacht bei Prag, wo es auf dem linken Flügel stand, und 3mal auf die öster. Cavallerie, welche weit überflügelte, einhieb, und zum 3tenmale den Feind warf; auch befand es sich bei Collin, wo es ebenfalls auf dem linken Flügel stand, und alsdann, da es auf dem rechten unglücklich ging, die Retraite der Armee deckte. Bei Leuthen waren nur 3 Esq. zugegen. Ferner hieb das Reg. 1757 bei Alt-Bunzlau über 1500 Croaten nieder, verlor aber durch einen Schuß seinen braven Chef, den G. M. von Wartenberg. 1758 ward es mit zur Belagerung von Ollmütz gebraucht, und warf beim Rückmarsche aus Mähren bei Landskron 1 Corps feindlicher Cavallerie; den Rest des Feldzuges machte es wieder die Schweden in der Mark und in Pommern, besonders bei Fehrbellin, mit vielem Glücke. 1759 fochten in der Schlacht bei Kunersdorf nur 5 Esq., in der Action bei Pretsch hingegen das ganze Reg. 1760 stand es mit vor Dresden, war in der Schlacht bei Liegnitz, in den Actionen bei Hohengiersdorf, bei Torgau und bei Zobten mit vielem Ruhme. 1761 war es in Sachsen, wo es sich bei verschiedenen Gelegenheiten hervorthat. 1762 leistete es im Treffen bei Reichenbach sehr gute Dienste, desgleichen bei Neustadt und Ratibor in Oberschlesien, so wie es vorher bei den verschiedenen Angriffen auf Burkersdorf und Leutmannsdorf war. Den baierschen Erbfolgekrieg hindurch war es bei des Königs Armee. 1778 hatte das 2te Bat. beim Einmarsch in Böhmen unweit Teutsch-Prausnitz ein Gefecht, wobei es vom Reg. Kaiser Husaren viele niederhieb und 80 Mann gefangen nahm. 1792 machte es den Feldzug wieder die Franzosen und stand mit in der Kanonade bei Valmy, wie auch bei der Belagerung von Verdün und bei Grand Pré. 1793 hielt das Reg. bei Gundersheim eine harte Kanonade aus, und that sich im Zweibrückschen bei verschiedenen Gelegenheiten, besonders bei Altstadt und Limbach sehr hervor. Aus Bliescastel vertrieb es mit Beihülfe einer Jägercompagnie ein Corps Franzosen. Bei Remlingen in Lothringen that es sich bei einigen Gelegenheiten, wie auch bei Hornbach hervor, und deckte im Winter meistentheils allein mit dem Füsilierbat. N. 13, den Rückzug der Armee von der Gegend von Landau bis bei Worms, wo es sich vorzüglich auszeichnete. 1794 war es bei einigen kleinen Vorfällen sowohl unweit Trier, als auch im Zweibrückschen und Saarbrückschen. 1795 marschirte es nach Westphalen, und war zuerst im Münsterschen, um noch zu rechter Zeit die daselbst stehenden Kaiserlichen zu unterstützen, so das die Franzosen nicht weiter vordringen konnten, und sich über die holländische Gränze zurückzogen.

Anmerkung. Im 7jährigen Kriege war das Reg. meistentheils überkomplett, welche über den Etat auf Befehl des Königs, dessen Gnade es sich besonders rühmen konnte, immer ausgezahlt werden mußten.

Chefs:

1740 Ob. v. Bandemer, nahm Abschied.

1741 -- v. Malachowsky, blieb bei Groß-Strelitz.

1745 -- v. Wartenberg, blieb bei Alt-Bunzlau.

1757 -- v. Varnery, nahm Abschied.

1758 -- v. Möhring, starb als G. M

1773 -- v. Samogy, starb.

1777 -- v. Rosenbusch, starb als G. M.

1785 -- v. Keoszegy, erhielt als G. M. Pension.

1788 -- v. Köhler, jetziger G. L. erhielt das Regiment N. 7.

1796 G. M. v. d. Trenck, starb.

1797 Ob. v. Schultz, jetzt G. M.


Quellen.[]

  1. Stammliste aller Regimenter und Corps der Königlich-Preußischen Armee. Nebst Nachträgen und Berichtigungen bis zum 1. Junius 1802. Siebente, sehr verbesserte Auflage. Berlin, 1802. Zum Besten der Militär-Erziehungsanstalten. In Commission der Himburgschen Buchhandlung.
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