N. 10. Regiment Glaser.[]
(Preußische Inspektion.)
Garnison. Skiernewice, Warschau, Blonien, Neuhoff, Lipno, Rypin, Rawa, Mszczannow und Raczions.

Uniform. Dunkelblaue Pelze mit weißem Vorstoß, schwefelgelbe Dollmanns, blaue Kragen und Aufschläge; beides mit weißen Knöpfen und rothen Schnüren besetzt; auch sich die Knöpfe der Pelze und Dollmanns mit einer daumbreiten rothen Borte eingefaßt. Schwarze gewichste Säbeltaschen, carmoisinrothe, mit blauen Knöpfen versehene Schärpen; Filzmützen, mit einem schwefelgelben Kolpack. Die Officiere haben auf den Pelzen weißen Vorstoß von Fuchskehlen, silberne Schnüre, und blau mit Silber gestickte Säbeltaschen.
Canton. Es erhält seine Einländer vom Dragonerregiment N. 12.
Stamm. Dieses Regiment wurde 1773 aus abgegebenen Leuten der übrigen Husarenregimenter, und Cantonisten aus dem brandenburgischen Kreise, zwischen der Weichsel und Drage, einigen aus dem Amte Bardelsee jenseits der Weichsel; aus dem Amte Coronowo, Stadt Bromberg, Forden und Coronowo, in den Garnisonen des Regiments N. 7, welches solche abtreten mußte, auf 10 Esq. errichtet.
Feldzüge. Den ersten Feldzug machte das Reg. 1778 und 79 bei der Armee des Prinzen Heinrich. 1794 befand sich das Regiment in der polnischen Campagne. Bei der Revolution in Warschau waren einige Esq. 36 Stunden lang dem stärksten Kanonenfeuer ausgesetzt, und halfen die aus Warschau kommenden Russen retten, die von der polnischen Cavallerie verfolgt wurden. Hierauf besetzte das Regiment das rechte Ufer der Narew von Zakroczim bis hinter Roczan in einem Terrain von mehr als 12 Meilen, und vertheidigte solches, nebst einigen Bat. Infanterie, mit der größten Bravour 6 Monate durch gegen einen weit überlegenen Feind, dessen wiederholte Versuche, den Uebergang zu forciren, es vereitelte, und dabei, da es dicht am Ufer dieses schmalen Flusses stand, dem immerwährenden Kanonen- und Musketenfeuer Tag und Nacht ausgesetzt war, jedoch nie seinen Posten verließ. Bei Schielitz schlugen 4 Esq. mit Unterstützung einer Compagnie des Regiments N. 14. einen viermal stärkeren Feind, und nahmen ihm 1 Kanone ab. Diese nämlichen Esq. waren auch mit bei Magnischewo, wo der 6000 Mann starke Feind nicht nur geschlagen, sondern ganz zerstreuet wurde, und den Siegern 6 Kanonen überließ. 1 Esquadron half bei Bromberg den Feind bis an die Pfura verfolgen.
- Chefs:
1773 Ob. v. Owstien, nahm den Abschied.
1780 -- v. Wuthenow, bekam als G. M. den Abschied mit Pension.
1787 G. M. v. Wolky, jetziger Gen. L. erhielt 1797 Pension.
1797 Ob. v. Lediwary, erh. als G. M. ges. Absch.
1800 -- v. Glaser, jetzt G. M.
Quellen und Literatur.[]
- Stammliste aller Regimenter und Corps der Königlich-Preußischen Armee. Nebst Nachträgen und Berichtigungen bis zum 1. Junius 1802. Siebente, sehr verbesserte Auflage. Berlin, 1802. Zum Besten der Militär-Erziehungsanstalten. In Commission der Himburgschen Buchhandlung.