Dragonerregimenter. Die Dragoner haben Röcke von hellblauem Tuche mit offenen Aufschlägen, Kragen, Klappen und einem Achselbande, weiße lederne Beinkleider, Stulpstiefeln, Schulphandschuh, einen großen Huth mit einem eisernen Kreuze und weißem Federbusche, einen Kittel von Leinewand, einen Mantel und Mantelsack von Tuch, weiß-paille Westen. Die Farbe der Aufschlagen der Klappen, des Kragens und des Rockunterfutters unterscheidet die Reg. von einander. Die Paradeuniform der Officiere zeichnet sich dadurch aus, dass die Regim. N. 1, 2, 3, 8, 11 und 12, wenn das Regim. gelbe Knöpfe hat, goldene, und wenn die Knöpfe weiß sich, silberne gestickte Schleifen haben. Nämlich 6 auf den Klappen: 2 unter denselben, 2 auf dem Aufschlage, 2 auf der Tasche und 4 hinten.
N. 9. Regiment Graf v. Herzberg.[]

(Preußische Inspektion.
Garnison. Riesenburg, Bischofswerder, Salfeld, Christburg, Deutsch-Eilau.
Uniform. Hellblaue Aufschläge, Klappen, Kragen und Rockunterfutter, paille Westen, weiße Achselbänder und Knöpfe, auf jeder Seite des Rocks 8 weiße, hinten runde Bandlitzen, 2 auf dem Aufschlage und 2 hinten. Die Officiere haben auf jeder Seite 8 gestickte silberne Schleifen, 2 auf dem Aufschlage, 2 auf der Tasche, 4 hinten, und silberne Achselbänder.
Canton. Die Städte Marienwerder, Riesenburg, Bischofswerder, Freistadt, Rosenberg, Garnsee und Liebmühl ohne Vorstädte; nebst 262 Dörfern im Marienwerderschen und Mohrungschen Kreise. Im ganzen Canton sind 6294 Feuerstellen. Es complettirt mit ⅓ das neue Husaren-Regiment.
Stamm. Der G. M. v. Platen erhielt 1727 den Befehl, zu seinem aus 5 Esq. schweren Dragonern bestehenden Reg. N. noch 2 Esq. leichte Dragoner anzuwerben. Zu diesen kamen 1734 noch 3. 1740 wurden diese 5 Esquadrons leichte Dragoner auf 10 gesetzt. 1743 wurde das Reg. getheilt. Die 5 Esq. schwerer Dragoner blieben das Reg. N. 1. Die 10 Esq. leichte Dragoner wurden abgenommen, und formirten dieses Reg. 1743 gingen wieder 5 Esq. ab, und formirten das Reg. N. 10, die übrigen 5 machten dieses Reg. aus.
Feldzüge. Seinen ersten Ruhm gründete das Regiment in der Kesselsdorfer Schlacht. 1757 focht es mit der größten Tapferkeit in der Schlacht bei Groß-Jägerndorf, wo es sich durch drei feindliche Treffen durchhieb, und gleich Anfangs 8 Kanonen eroberte, die es aber aus Mangel an Unterstützung nicht behaupten konnte. 1758 stand das Regiment bei der alliirten Armee in Westphalen; es warf in der Schlacht bei Crefeld ein französ. Kürassierregiment, und eroberte 1 Paar Pauken und 1 Standarte. 1759 that es sich in der Schlacht bei Bergen, wo es in die feindliche Cavallerie einhieb, sehr hervor. In der darauf folgende Schlacht bei Minden nahm das Regiment allein 4 Bataillons gefangen, und eroberte 10 Kanonen. Der Herzog Ferdinand beschenkte das Regiment, wegen dieser Bravour, mit einigen 1000 Thalern. 1760 stand es mit vor Dresden, und wohnte nachher dem Treffen bei Liegnitz bei. 1761 mußte es in Pommern den Feldzug mitmachen, wo es sich im Angriff und in der Vertheidigung der um Colberg angelegten Retranschementer, so wie auch im Sturm auf Spie, viel Ruhm erwarb. Den baierschen Erbfolgekrieg machte es bei der Armee des Prinzen Heinrich. 1793 war das Regiment mit bei der Besitznehmung von Südpreußen, und rückte 1794 gegen die Insurgenten in Polen ein. Während der Revolution in Warschau rückte es unter der heftigsten Kanonade vor diese Stadt, und rettete den Rest der russischen Truppen. Hierauf entsetzte es Suchaczew vom feindlichen Sturm, und war mit in dem Gefechte von Kapinos, wo sich ein feindliches Corps mit Artillerie und Bagage gefangen geben mußte.
- Chefs:
1727 G. M. v. Platen, starb als G. L.
1743 Ob. Pr. v. Holstein-Gottorp, verließ den Dienst als G. L.
1761 -- v. Pomeiske, starb als G. L.
1785 G. M. v. Zitzwitz, erhielt Pension.
1788 -- -- v. Borstel, erhielt das Kür. Reg. N. 7.
1792 Ob. v. Bruckner, erhielt Pension als G. M.
1798 -- Graf v. Herzberg, jetzt G. M.
Quellen und Literatur.[]
- Stammliste aller Regimenter und Corps der Königlich-Preußischen Armee. Nebst Nachträgen und Berichtigungen bis zum 1. Junius 1802. Siebente, sehr verbesserte Auflage. Berlin, 1802. Zum Besten der Militär-Erziehungsanstalten. In Commission der Himburgschen Buchhandlung.