Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Alexander, Fürst von Kurakin.[]

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Kurakin, Alexander Fürst von, Russischer wirklicher geheimer Rath, Mitglied des Staatsraths, Senator, Kanzler aller Orden, wirklicher Kammerherr, Ritter der Russischen Orden xc. xc. schloß den Frieden von Tilsit am 25. Juny 1807 ab, ging dann als ausserordentlicher Russischer Bothschafter an den Kaiserhof von Wien, wo er bis zum vorigen Jahre blieb, dann aber nach dem Abgang des Grafen Tolstoy als ausserordentlicher Bothschafter an den Kaiser Napoleon nach Paris gesandt wurde, wo er sich noch befindet und ausgezeichnet behandelt wird.

Sein Bruder, Fürst Alexis, ist Minister des Innern. Nach der Vermählung des Kaisers Napoleon mit der Erzherzoginn Luise von O_sterreich wurde er zum Glückwünschung vom Kaiser Alexander nach Paris gesandt.


Fürst Alexander Kurakin.[]

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Kurakin (Fürst Alexander), ehemals russischer Gesandter in Paris, Wien u. a. O., geb. 1752, wurde mit Paul I. erzogen, und war dessen täglicher Gesellschafter. Er begleitete ihn auf seiner Reise nach Preußen und Frankreich 1776 und 1782. Im Jahr 1796 wurde er Minister und Vicekanzler des Reichs, nahm aber seinen Abschied 1802. Darauf ward er 1806 Ambassadeur in Wien, schloß 1807 den Frieden zu Tilsit ab, und erhielt zur Belohnung die Stelle eines Geheimen-Raths der ersten Classe, mit dem Range eines Feldmarschalls. Im Jahr 1808 ging er als Großbotschafter nach Paris, wo er vier Jahre blieb. Bei dem Balle, den der Fürst Schwarzenberg den 1. Juli 1810 gab, wo Feuer im Saale auskam, fiel er auf der Treppe, und wurde sehr verwundet ohne Bewußtseyn nach Hause getragen. Im Mai 1812, als der Krieg von Napoleon gegen Rußland schon beschlossen war, er selbst aber durch diplomatische Weitläuftigkeiten noch hingehalten wurde, begab er sich von Paris weg auf sein Landhaus nahe bei Sevres. Der Schriftwechsel, der zwischen ihm, dem Grafen Romanzow und dem Herzog von Bassano, bis zum völligen Bruche Statt fand, gewährt ein hohes politisches Interesse, und beweist die Talente wie die Klugheit des russischen Botschafters. Man verweigerte ihm die Reisepässe, sogar noch von Memel aus, so daß er sich in die Nähe von Paris lange von aller Verbindung mit seinem Souverän abgeschnitten sah. Im Jahre 1814 überbrachte er dem Kaiser Alexander die Glückwünsche des Senats wegen der in Deutschland erfochtenen Siege. Kränklichkeit bewog ihn, sich nun von allen Geschäften zurückzuziehen. Er lebte jetzt größtentheils in Paris, starb aber in Weimar in der Mitte 1818.


Zeitungsnachrichten.[]

1808.[]

Rußland [3]

Der Minister des Innern, Fürst Alexius Kurakin, hat bereits sein Amt angetreten. Auch das Departement der Post ist ihm übergeben.


1812.[]

Paris, den 1sten August. [4]

Der russische Ambassadeur, Fürst Kurakin, wird den 2ten dieses die Rückreise nach St. Petersburg antreten.

Brüssel, den 24sten September. [5]

Gestern ist, wie die hiesige Zeitung anführt, der Fürst von Kurakin, ehemaliger russischer Ambassadeur zu Paris, hier angekommen und hat diesen Morgen die Reise fortgesetzt, um nach seinem Vaterlande zurück zu kehren.

Vermischte Nachrichten. [6]

Aus Weimar meldet man unterm 5ten dieses Monats, daß der ehemalige russische Bothschafter zu Paris, Fürst Kurakin, durch diese Stadt nach Wien gereiset sey.


Quellen.[]

  1. Moderne Biographien, oder kurze Nachrichten von dem Leben und den Thaten der berühmtesten Menschen, von Karl Reichard. Leipzig, 1811. In Commission bey Peter Hammer.
  2. Conversations-Lexicon oder encyclopädisches Handwörterbuch für gebildete Stände. Stuttgart bei A. F. Macklot. 1816.
  3. Wiener-Zeitung. Nro 12. Mittwoch, den 10. Februar 1808.
  4. Allgemeine deutsche Zeitung für Rußland. No. 191. Freytag, den 9/21. August 1812.
  5. Allgemeine deutsche Zeitung für Rußland. No. 241. Montag, den 7/19. Oktober 1812.
  6. Allgemeine deutsche Zeitung für Rußland. No. 284 Dienstag, den 26. November/8. December 1812.
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