Allarm.[]
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Allarm dem deutschen Wortsinne nach, Lärm, in der Kriegssprache aber bedeutet es ein Zeichen mit der Trommel oder Trompete, das man giebt, wenn der Feind heranrückt; dieß nennt man Alarm schlagen, blasen. Wenn dieß geschieht, müssen sich die Soldaten mit Sack und Pack und Gewehr, die Reuterey zu Pferde, die Kanoniere mit ihrem Geschütz auf den ihnen bestimmten Platz, welchen man denn Allarmplatz nennt, schleunigst einfinden, sich in Ordnung stellen und fernere Ordre erwarten; dieß nennt man Ausrücken. Allarm wird auch geschlagen, wenn in einem Orte, wo Militär steht, Feuer ausbricht, großes Wasser vordringt, sich ein Erdbeben spüren läßt. Dieß geschieht damit die Soldaten versammlet sind, retten zu helfen, besonders aber, daß durch sie im Unglück keine Excesse verübt werden. Wenn Allarm geschlagen wird, indem man durch falsche Nachrichten irregeleitet ist, zu glauben, der Feind rückte an, und es ist doch nicht der Fall, so nennt man dieß blinden Allarm. In Campagne werden, wenn beson- die Armee nicht in einem Lager vereinigt ist, in gebirgigen Gegenden, oder zerstreuet auf Dörfern steht, auf gewissen Anhöhen hohe Stangen aufgerichtet, die mit Stroh umwickelt, mit Pech beschmiert, oder auch blos von unten auf bis an die Spitze mit einer Zündruthe versehen sind. An der Spitze hängt ein umgekehrter Eymer mit brennbaren Materien oder bloßen Pech angefüllt, und so eine Stange heißt Allarmstange. Sie werden, wenn der Feind anrückt, von dabey stehenden Schildwachen angezündet, auf welches Zeichen die Soldaten ebenfalls ausrücken müssen, denn es wird, wo Garnison ist, sogleich Allarm geschlagen. -- Manchmal, und in bedrohten Festungen, Seehäfen wird auch das Zeichen zum Allarm durch eine bestimmte Anzahl Kanonenschüsse gegeben. Dieß nennt man Allarmschüsse; die dazu auf einen bestimmten Platz aufgeführten Kanonen, heissen Allarmkanonen.
Quellen.[]
- ↑ Kleines Kriegswörterbuch für Zeitungsleser. von Christian v. Perrin-Parnajon Hauptmann. Jena, in der Crökerschen Buchhandlung 1809.