Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Rijksmuseum Amsterdam.


Aix.[]

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Aix, ehemalige Hauptstadt in der Provence, jezt im Departement Bouches du Rhone, am Fluß Arc, von mittelmäßiger Grösse, aber volkreich, indem sie wenigstens 25,000 Einwohner hat. Sie ist der Sitz eines Erzbischofs, unter welchem die Bischöfe von Avignon, Digne, Ajaccio und Nizza stehen. Sein eigner Sprengel erstreckt sich über die Departement des Var und der Bouches du Rhone. Das schöne Palais des ehemaligen Parlaments ist nun der Sitz der neuen Gerichtshöfe. Die im J. 1409. vom Pabst Alexander V. gestiftete und von König Heinrich IV. 1603. erneuerte Universität bestund aus einer theologischen, juristischen und medicinischen Facultät. Sie ist, wie die übrigen Universitäten des Landes aufgehoben, und die neue Einrichtung des jetzigen Lyceums ist wahrscheinlich noch nicht recht in Gange. Das Universitäts-Gebäude ist im guten Geschmacke angelegt. Ausser dieser war auch zu Aix eine im J. 1668. errichtete Akademie der schönen Wissenschaften. Die Bibliothek auf dem Rathhause ist nicht sehr beträchtlich, und wird auch nicht ordentlich zu gewissen Zeiten geöfnet. Die Stadt hat breite und gerade Strassen und viele schöne Gebäude, besonders bey dem Spazierplatz Orbitelle, der eine der vornehmsten Annehmlichkeiten und Zierden von Aix ist. Der Adel der Provence hielt sich, vorzüglich im Winter, in großer Anzahl in dieser Stadt auf; daher sie, in Absicht auf die Gesellschaft, nach Paris für die angenehmste in Frankreich gehalten wurde. Das ehemals berühmte warme, mineralische Quellwasser ward 1704. in der Franciscaner-Vorstadt wieder gefunden; aber es hat nicht mehr so große Kraft, wie vor Zeiten. Durch Abdünstung hat man nur ein wenig absorbirende Erde, eine kleine Quantität Selenit und mineralisches Alkali daraus gezogen. Die Hitze in Aix ist sehr groß; die Kälte aber gemässigt und der Regen nicht häufig. Indessen erfolgen die Uebergänge von der Hitze zur Kälte, von gemässigter Temperatur zur Hitze und vom trocknen ins feuchte Wetter schnell, und verursachen allerley Krankheiten; und es giebt in dieser Stadt nur wenige Menschen, die ein hohes Alter erreichen. Der Boden um die Stadt ist vortrefflich zum Oel- und Weinbau. Der Handel bestehet vornehmlich in Oel, Branntwein, Mandeln, Wolle, Seide, Getreid, Weinen, Rosinen, Feigen, Kapern, Pflaumen, Oliven, Haselnüssen, Fischen, marinirten Trüffeln, Nudeln oder Vermichelles, Tüchern, Leinwand und Quinquaillerie-Artikeln.


Quellen.[]

  1. Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor zu Altdorf. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1805.
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