Adda.[]
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Adda, großer und sehr fischreicher Fluß in Italien, welcher im Graubündnerlande entspringt, durch das Valtelin in den Comersee fließt, um sich im Mayländischen unweit Cremona in den Po ergießt. Im J. 1777. ist er durch einen gezogenen Kanal schiffbar gemacht worden. Er fließt jezt durch die Departement des Serio und Alto-Po der Italiensischen Republik.
Das Departement der Adda und des Oglio in der Italienischen Republik begrief den nördlichen Theil des ehemaligen Bergamasco nebst dem ganzen Veltlin; die Hauptstadt war Morbegno an der Adda. Dieses Departem. ist aber im J. 1801. größtentheils zum Departem. des Lario, das übrige zu Mella gezogen worden.
Zeitungsnachrichten.[]
1807.[]
Miszellen. [2]
Ueber Veltlin erhält man folgende schauerliche Berichte. Am 7. Dez. Morgens stürzte oberhalb dem Dörfchen Ai Barusini eine Masse des nördlichen Gebirgs in die Kluft der Adda, bedeckte die Weinkeller von Sernio und die Mühlen sammt 4 Personen, verstopfte den Bach Val Chiusa, und hemmte den Lauf der Adda, deren Beet bey Tivano trocken liegt; am 9. stand schon das halbe Dorf Leuro unter Wasser; man flüchtete weit und breit, auch aus Tiran. Wenige Tage sollten entscheiden, ob der undurchdringliche Schutt die Adda zu fürwährendem Aufschwellen zwinge, wodurch die Dorfschaften Luero, Tovo, Mazzo, Veretio, zum Theil auch Grossotto, eine schöne bevölkerte Ebene, untergehen, und in einen See verwandelt würden, oder ob bey gewaltsamen Durchbruch der schöne, mit mehr als 3000 Menschen bevölkerte Flecken Tiran, sein fruchtbares Feld, und die Flächen von Villa und Bianzone, die reizendste Gegend Veltlins, den Untergang zu bestehen habe. -- Nach neuern Berichten währte das Anschwellen fort; 4 Dörfer standen bereits unter Wasser, aber durch die schleunige Hilfe der von Mailand gesendeten Ingenieurs lebt die Hoffnung auf, den Durchbruch des Schuttes allmählig und ungefährlich zu bewirken, und auch die verschwemmte Gegend von bleibendem Verderben zu retten.