4. Westphälisches Linien-Infanterieregiment

Zeitungsnachrichten.

^[1812]

Magdeburg, den 21sten Juny.

Da der König geruht hat, dem Voltigeursergeanten im 4ten Linienregiment, Gerh. Junker, die silberne Medaille zu bewilligen, so wurde demselben dieser ehrenvolle Preis der Tapferkeit gestern im Beyseyn der unter den Waffen versammelten Truppen durch den Herrn Obersten von Rossi, Adjutanten Sr. Majestät und Befehlshaber dieses Regiments, überreicht. Gerührt bis zu Thränen durch die wenigen Worte, die sein Oberst an ihn richtete, antwortet dieser brave Kriegsmann nur durch den allen Soldaten der Armee so geläufigen Ausruf: Es lebe der König! Das ganze Regiment wiederholte den Ruf. Hierauf gab Herr von Rossi große Tafel für das Officierkorps. Mitten unter seinen Chefs sitzend, bewies da Junker eben so viele Bescheidenheit, als er vorher Kühnheit auf dem Schlachtfelde gezeigt hatte. (Bey der Belagerung von Gerona war die Kompagnie zum Sturm von Montjoui kommandirt. Ein Hagel von Kartätschen wirft den Kapitän, den Lieutenant, den Unterlieutenant zu Boden. Junker siegt, daß seine Waffengefährten zaudern, alsobald stellt er sich an ihre Spitze. Vorwärts! ruft er, und sie folgen. Zweymal wird der unerschrockene Sergeant, erst durch eine Verwundung am Schenkel, dann durch einen Steinwurf an der Brust, umgeworfen. Zweymal erhebt er sich wieder und erscheint als der Erste auf der Bresche.) .