Historisch-politische Uebersicht des Jahrs 1795.[]
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Clerfait -- und Pitt -- zwey ewige Menschen unseres Jahrhunderts, haben in dem Jahre 1795 die politische Gestalt von Europa verändert. Der erste machte Oesterreichs Kraft zur Siegern über Frankreichs Revolutions-Heere. Sein Geist und Cäsarischer Heldenmuth schlug, mit der Tapferkeit seiner Krieger, die Heere nach Frankreichs alte Grenzen zurück, die bis nach der Elbe hin spielten, einen großen Theil Teutschlands der Neufränkischen Aristokratie unterwerfen, und einen despotischen Frieden erzwingen sollten. Seine Siege veränderten die schon entworfnen großen Plane, die Gesinnungen, die Maasregeln vieler Fürsten. Teutschlands Genius erschien im October an Clerfaits Seite, und die ermüdeten gallischen Schaaren schrieen ihren Herrschern Frieden ins Ohr.
Pitt schloß den großen Bund der drey größten Mächte in Europa, von dem man bis jetzt nur die ersten vorläufigen Tractaten kennt, ein Bund, der die unerschöpflichen Reßourcen Rußlands, Oesterreichs, und Großbrittanniens, in ein Verband brachte, welches das politische System Europas mit einer ehernen Basis sichert.
Indem der Geist Pitts, an der Seite des edlen Portlands, der ihm mit der Kraft eines mächtigen Rechtschafnen beystand, Englands und Europas politische Feste auswärts sicherte; dämpfte er zu gleicher Zeit, mit der unerschütterlichsten Standhaftigkeit der wohlthätigsten Staatsklugheit, das Feuer, welches das neue auf Englands Boden, durch die Französische Propaganda hingeworfne, und mit baaren Gelde, und schwärmerischen Vorspiegelungen genährte, Revolutions-Ungeheuer bis zum Brande angesteckt hatte, befestigte der glücklichen Britten weise Constitution, die die Bewundrung der Weisen seit länger als einem Jahrhundert gewesen ist, und erhielt mit fester Hand, und scharfen Blicke, die Wage der wahren Freyheit in England, indeß die von ihm ausgerüsteten Flotten der Französischen Marine, und dem Holländischen Handel die letzten Herzensstöße gaben.
So wurde England die Herrscherin der Meere, Oesterreich der Sieger der unbesiegten Neu-Franken, die entworfnen neuen Plane waren vereitelt, und -- Europa wurde von den ihm geschmiedeten neuaristokratischen Ketten -- befreyt.
Das Ende des Jahrs sah die Franzosen aus Teutschland fliehen, um großen Contraste mit dem Anfange des Jahrs, da sie triumphirend in Holland eingezogen; Land und Festungen einnahmen, und durch Westphalen ins Herz von Teutschland einzudringen drohten.
Jene Umstände gaben den zu Basel eröfneten Preussischen Friedens-Verhandlungen eine stärkere Betriebsamkeit. An die Stelle des plötzlich verstorbnen Grafen von Golz trat der Staats-Minister, Baron von Hardenberg, und schloß am 6 April den bekannten Frieden zwischen Preußen und Frankreich, welchem eine Convention folgte, die eine Demarcations-Linie enthielt, durch die der größte Theil des teutschen Reichs für die Franzosen auf einige Zeit gesichert wurde. Zugleich übernahm der König von Preußen die ehrenvolle Rolle eines Friedens-Vermittlers zwischen Frankreich, und den Ständen des teutschen Reichs. Die Preußische Armee hatte sich schon im März nach Westphalen gezogen. Der größte Theil gieng nach und nach in die Friedens-Quartiere, nur ein kleines Observations-Corps blieb am Mayn, und am Rheine, bis in den October-Monat stehen, und gieng dann in das Anspachsche zurück.
Der Preußische Friede mit Frankreich, der so wie er öffentlich bekannt gemacht wurde, ein unerklärbares Räthsel für das Publicum war, indem die Preußischen Staaten jenseits des Rheins in Französischen Händen blieben, hatte Plane zum geheimen Grunde, die eine große Veränderung vieler teutschen Staaten bezielten.
Indem die öfters in Paris vorfallenden Unruhen, die Unsicherheit der herrschenden Partheyen, die getheilten Meynungen im Convente selbst, die Anträge einzelner teutschen Fürsten, die Stimmungen zu einem allgemeinen Frieden auf dem Reichstage zu Regensburg, und die Erwartungen der Ratificationen des Kaisers darauf, die Basler Unterhandlungen erst verzögerten, und dann hemmten, herrschte bey den Armeen eine unthätige Stille. Die Englische Armee seegelte nach England zurück, die übrige alliirte Armee unter dem Grafen von Walmoden blieb, in der zweyten Defensions-Linie, in Westphalen, hinter den Preußen, stehen, und unternahm den ganzen Feldzug hindurch nichts. Die Kaiserliche und Reichs-Armee vertheidigte den Rhein, und dehnte sich von den Darmstädtschen her, wo das Hauptquartier war, theils nach dem Nieder-Rheine, theils nach dem Ober-Rheine bis in den Breisgau aus. Die Franzosen, deren Armeen sehr geschwächt waren, hielten das weite Terrain von der Holländischen Grenze an, bis nach Hüningen, besetzt. Ein Corps belagerte Luxemburg, und die Festung ergab sich mit Capitulation am 6 Junius. Ein Haupt-Corps stand vor Mainz in einer für unüberwindlich gehaltenen Stellung. Außer einem Gefechte auf den Hartenberge fiel auch dort nichts erhebliches vor.
So standen die hunderttausende der gegenseitigen Kriegsheere gegen einander über, und beobachteten sich, bis Anfangs des Septembers, da dann Merlin von Thionville es in Paris durchgesetzt hatte, sein langes Project auszuführen, die Französischen Truppen über den Rhein gehen zu laßen. Dieß erfolgte am 6ten September. Nun gieng eine neue Kriegs-Epoche an.
Die Franzosen giengen bey Duisburg, und bey Düsseldorf, an fünf Orten, über den Rhein, nahmen Düsseldorf durch schnelle Capitulation ein, und nötigten die in jenen Gegenden zu schwache Kaiserliche Truppen zum Rückzuge nach der Lahn. Der Feldmarschall, Graf von Clerfait, brach sogleich, aus seiner Position bey Großgerau, auf, und eilte nach Limburg an der Lahn. Unterdessen war die Armee des Generals Pichegrü, welche bey Strasburg stand, in forcirten Märschen bis vor Mannheim gerückt, und hatte diese Festung zur Capitulation aufgefordert, welche auch bald erfolgte, und in München bestätigt wurde. Die Franzosen zogen am 20sten September in diese wichtige Festung ein.
Die Lage der Kaiserlichen Armeen wurde durch die Einnahme von Mannheim mißlich. Der Graf von Wurmser, welcher im Breisgau, zu einem dortigen Uebergang über den Rhein ins Französische Gebiet Anstalten machte, sahe sich genöthigt, sein Vorhaben aufzugeben, und die Absicht der Franzosen zu verhindern, die dahin gieng, die Armee des Grafen von Wurmser, von der des Grafen von Clerfait abzuschneiden, und mit Uebermacht letztere anzugreifen. Die Einnahme von Mannheim begünstigte diesen Plan, der für ganz Teutschland entscheidend war.
Clerfait, um die Communication mit Wurmser nicht zu verlieren, zog sich von Limburg weg, schickte ein Corps mit der Reserve-Artillerie nach Aschaffenburg und eilte mit der Haupt-Armee nach Arheiligen bey Darmstadt. Wurmser marschirte unterdessen aus dem Breisgau bis gegen Mannheim, nahm das Hauptquartier zu Wisloch, und verstärkte das von Heidelberg nach Mannheim zu postirte Corps des Generals Quosdanovich. Von der Behauptung dieser Position hieng die Communication der beyden Kaiserlichen Armeen ab. Die Franzosen grieffen daher am 24sten September den General Quosdonovich bey Schriesheim, ohnweit Heidelberg, mit aller ihrer Heftigkeit und Stärke an. Die blutige Schlacht dauerte von 7 Uhr des Morgens bis nach 2 Uhr. Da waren die Franzosen geschlagen, und mit vielem Verluste an Ma~nschaft und Artillerie, bis in die Festung Mannheim hinein getrieben. Dieser Sieg gab dem Generale Quosdanovich die Ehre, der erste Retter Teutschlands zu seyn, sicherte die Communication der beyden Kaiserlichen Armeen, und setzte dagegen die beyden Französischen Armeen, Jourdans, und Pichegrus, in diejenige Lage, in welche sie die Kaiserlichen versetzen wollten, trennte sie auf den rechten Ufer des Rheins völlig von einander, und hatte den Erfolg, daß Jourdan und Pichegru von einander abgeschnitten blieben, und sich in den ganzen Feldzug keine sichre Communication mehr machen konnten. Clerfait war auf dem Marsche nach Mannheim, eben in Heppenheim angekommen, als er die Siegsbothschaft erhielt. Er eilte nach seiner vorigen Position zurück, um näher bey der wichtigen Festung Mainz zu seyn, welche von den Franzosen auf allen Seiten eingeschloßen, und belagert war.
Unter diesen Umständen erhielten die beyden Kaiserlichen Heerführer neue Anweisungen von Wien, alles anzuwenden, um Mainz zu befreyen, und Mannheim wieder zu erobern, und zugleich die Vollmacht, nach eignen Ermessen zu agiren, ohne von den Ordres des Hofkriegsraths abhängig zu seyn. Und Clerfait und Wurmser rechtfertigten das Zutrauen des Kaisers auf sie, durch die glänzendsten Siege, durch die größten Thaten des ganzen Französischen Krieges.
Wurmser zog gegen Mannheim heran, und belagerte diese Festung. Clerfait gieng auf Jourdans Armee los, die die Belagerung von Mainz deckte, und grief sie mit einer Entschloßenheit und Geisteskraft an, die nur mit den großen Erfolgen, welche sie krönten, verglichen werden kann.
Er grief die Franzosen, die sich an der Nidda befestigt hatten, am 11ten October an, forcirte die Nidda, grief sie am 12ten October bey Höchst an, schlug sie, und kam durch seine vortreflichen Dispositionen den Franzosen dergestalt in die Flanke, daß sie davon eilten, die Belagerung von Mainz auf dieser Seite des Rheins aufhoben, und in eine solche Furcht und Flucht geriethen, davon man in diesem ganzen Kriege noch keine Beyspiele gesehen hatte. Sie ließen Kanonen, weit über 100, noch mehrere Munitions- und Bagage-Wagen, eine ungeheure Menge Feldgeräthschaften im Stiche, die Soldaten warfen die Flinten weg, um schneller zu laufen. Man fand Hüte, und Mäntel, die auf der Flucht verloren waren. Die Straßen waren mit Beute bedeckt; die Holzungen, und Gebirge voller Flüchtlinge. Clerfalt eilte dem fliehenden Feinde nach, welcher theils bey Neuwied, theils bey Düßeldorf einen Stillstand machte.
Plötzlich kehrte Clerfait um, und zurück bis an den Main. Man wunderte sich. Man machte von diesem räthselhaften Rückmarsche vielerley Auslegungen. Clerfait gab sie bald selbst. Er gieng in der Nacht vom 28sten October in und bey Mainz über den Rhein, fiel über die für unüberwindlich gehaltnen Linien der Franzosen, jenseits des Rheins her, schlug 56000 Mann, die darinnen befestigt waren, heraus, und gewann jenen großen unvergeßlichen Sieg, dessen Beschreibung man in dem vorjährigen elften Monatstücke unsers Journals gelesen hat. Man hat diese ewigdenkwürdige Thaten, sehr richtig, mit jenen, die Fried~ich der Große am Ende des Feldzugs von 1757 ausführte, verglichen. Eben so, wie damals der große König, schlug hier der große Feldherr, und in noch kürzrer Zeit, in zwölf Tagen, zwey starke Armeen, an ganz entfernten Orten, eilte auf den Flügeln des Sieges, von dem Mayne bis an den Nieder-Rhein, vom Nieder-Rhein nach Maynz, eroberte unermeßliche Festungen, die eine furchtbar unbezwingbare Linie darstellten, eilte von diesem großen Siege zu neuen, trieb jenseits des Rheins in unaufhörlichen Siegen, mit einem Corps die große Armee des Generals Jourdans bis über den Fluß Nahe hinweg, mit einem andern die vorgerückte Armee des Generals Pichegrü, die sich mit Jourdans Armee zu vereinigen alles mögliche versuchte, über Worms, Frankenthal, Lambsheim, Oggersheim, Neustadt, Speier bis hinter die Linien an der Queich, und unter die Kanonen von Landau. Ein drittes Corps schlug die Franzosen aus Kaiserslautern, Homburg und Zweybrücken. So waren Jourdans und Pichegrü Armee gänzlich von einander abgeschnitten.
Die Folge dieser großen Siege, mit deren Beschreibung man ganze Bogen füllen könnte, war der Fall Mannheims. Diese Festung ergab sich der Wurmserschen Armee am 22 November, und die Besatzung, die 10000 Mann stark war, wurde zu Kriegsgefangnen gemacht.
Die Französischen Armeen eilten von Herculs-Säulen weit weg, welche der Wahn ihrer Beherrscher ihnen, im Traume der glückstrunknen Phantasie, gesetzt hatte.
Der Unmuth und die Desorganisation der Französischen Heere war so groß, daß alle Verstärkungen, welche sie, (die Jourdansche Armee von der sogenannten Nord-Armee, aus Belgien, Holland, und den Festungen: die Pichegrüsche aus dem Innern von Frankreich, und den Elsaßischen Festungen) -- erhielten, nicht vermögend waren, ihnen die Kraft zu geben, eine entscheidende Schlacht zu wagen. Einzelne Gefechte mußten den Rückzug auf allen Seiten decken, und am 21 December begehrten Jourdan, und Pichegrü einen Waffenstillstand, der ihnen aber nur für die Vorposten, und vorerst nur mit der Bedingung zugestanden wurde, daß, zehn Tage nach einer Aufkündigung, die Feindseligkeiten wieder anfangen könnten.
In welchem schlechten Zustande sich die Armee des Generals Pichegru befand, hat man aus einem eigenhändigen Briefe von ihm an den General Jourdan, den die Kaiserlichen auffiengen, ersehen, und ein andrer an das Directorium in Paris gesandter, bestätiget dasselbige.
Man kann hierbey die Betrachtung nicht unterdrükken. Was ist aus den anderthalb Millionen Soldaten geworden, welche der Convent im Felde zu haben vorgab? Frankreich hatte keine auswärtige Feinde zu Lande mehr zu bestreiten, als am Rheine, und in Italien. Die Sambre- und Maas-Armee wurden vereinigt, und noch kam der größte Theil der Nord-Armee dazu. Und diese dreyfache Armee war es, welche Clerfait so oft schlug, und vertrieb. Die Rhein-Armee und Mosel-Armee wurden unter Pichegrü vereinigt, und noch bekam er, aus dem innern von Frankreich eine Verstärkung, die man auf 30000 Mann angab; und diese Armee wurde von eben dem General Clerfait, der Jourdan schlug, von Mannheim weg, bis hinter die Queich, und an Landau heran, zurückgetrieben.
Diese Begebenheiten waren natürliche Folge der großen Aufopferungen von Menschen, mit welchen in den vorigen Feldzügen die Französischen Generale, entweder siegen, oder guillotinirt werden mußten, um die Greuel von Frankreich mit dem Schimmer von Welteroberungen zu vertünchen, und den Revolutions-Köpfen aller Länder Stof zum Großthun zu geben, jener Erschöpfungen, die die vielen Beschwerlichkeiten, besonders den Winter über, bey einer jungen Mannschaft, die ihre Gesundheit auf keine Weise schonte, verursachten mußten, und des aus Ermattung und Ueberdruß, bey schlechter Nahrung und Kleidung einreißenden Unmuths, und häufiger Desertirungen -- alles nothwendige Folgen der Französischen Revolutions-Wuth, die wir im Journale immer vorher sagten, wenn das Gallische Hahnengeschrey von Siegen kreischte.
Dagegen befand sich die Kaiserliche Armee, zufolge eines Briefes von einem Augenzeugen, in einem Zustande, der den herrlichsten Anblick gewährte. Es fehlte ihr an nichts, und die gesunden, gutgenährten Krieger zeigten einen Muth, der gewöhnlich Ankündigung von Siegen ist. -- Folgen der Klugheit, die ungeheuer großen Schaaren sich nach und nach aufreiben zu laßen, sich selbst zu schonen, und zur rechten Zeit mit der geschonten Riesen-Stärke zuzuschlagen.
Unter diesen Umständen hat das teutsche Reich in dem verfloßnen Jahre drey sehr verschiedne Perioden gehabt. Die Unterhandlungen des Preußischen Friedens sicherten durch die bekannte Demarcations-Linie die mehrsten teutschen Staaten, und verbreiteten eine Neutralitäts-Gesinnung, welche durch die Stimmungen auf dem Reichstage, zu einem Friedens-Antrage leiteten. Diese Periode wurde durch die der größten Gefahr verdrängt, da die Französischen Gewalthaber den Armeen die öffentlich bekannt gemachte Ordre gegeben hatten, von dem 14ten October an keine Neutralität mehr anzuerkennen. Der Uebergang der Franzosen über den Rhein, ihr schnelles Vordringen, und die Anstalten zu einem Rückzuge der Kaiserlichen Armee, welche fast von allen Reichs-Truppen verlassen wurde, gaben schreckliche Aussichten. Mehrere Fürsten verließen ihre Länder. Die Wege am Rhein, und am Mayn, bis nach Westphalen hin, waren mit teutschen Ausgewanderten bedeckt, Mangel und Kummer und Elend herrschten durchaus. Die Noth stieg aufs höchste. Auf Rettung konnte man nicht hoffen. Zwey Tage vor demjenigen, der alle Neutralität aufheben sollte, schlug Clerfait, und gab Millionen Menschen Beruhigung und Sicherheit. Auf dem Reichs-Tage sprach man nun nicht mehr von Erbitterungen des Friedens, sondern von Unterstützung des Kaisers, welcher, mitten im Mißgeschicke, muthvoll und groß, mehrmalen dem Reiche vorgestellt hatte, daß dessen Streitkräfte noch stark genug wären, um keinen andern, als einen anständigen Frieden, anzunehmen. Die teutschen Stände gaben, größtentheils, einen an Mannschaft und Geld wenig der obschwebenden Gefahr angemeßenen Beystand. Es waltete eine Schlafheit, deren Gründe hier zu weitläuftig, auch für gewiße Erleuchtete zu ödieus seyn würden. Der edelste der teutschen Fürsten, der in Dresden die Luft und Liebe seines glücklichen Landes ist, und durch die Wahl seiner Minister seinen Ruhm verherrlicht, gab das schönste Beyspiel, und zog seine Truppen nur dann zurück, da Er selbst seine Grenzen, bey den Anstalten zum Rückzuge der Kaiserlichen Truppen, decken zu müssen, für Pflicht hielt. Hätten alle Stände der teutschen Conföderation gethan, was der große patriotische Churfürst von Sachsen; so würden viele Länder nicht die zerstörenden Grausamkeiten, die mannichfaltigen Mordungen teutschen Glücks, und teutscher braver Menschen, die Verwüstungen vieler Länder zu beklagen gehabt haben, die eine schwarzen Anstrich in dem Gemälde des vorigen Jahrs geben, wovon, noch in diesem Monatsstücke, eine eigne beglaubigte Nachricht zu lesen ist.
Für Teutschland hat das Jahr 1795 durch seine Ereigniße den politischen Grund zu einer großen mannichfaltigen Veränderung, beym künftigen Frieden, er falle auch aus, wie er wolle, sicherlich gelegt.
Ein Teutscher, der gegen einen rechtschafnen Franzosen das Unglück seines Vaterlandes beklagte, erhielt zur Antwort, daß Frankreich, mitten unter scheinbaren Siegen und Vorspieglungen, weit unglücklicher als Teutschland, und jeder Staat in Europa sey. Dieß war das Geständniß der klarsten Wahrheit.
Nie sank ein großer Staat so tief herab, als Frankreich im vorigen Jahre. Entblößt von allen bestimmten Einkünften, bey der durch den übertriebnen Krieg allgemeinen Entvölkerung, bey dem Stillstande aller sonst so reichen goldschaffenden Fabriken, Künste, und Industrie, bey dem völligen Ruine alles Handels, aller Schiffahrt, aller Gewerbszweige, bey dem tödtenden Hunger, und Mangel an Brodt, und allen Lebensbedürfnißen, bey der Noth, die in Paris in Haufen wimmerte, und durch das ganze weite Reich die Menschheit, deren Klagen nicht gehört wurden, verwüstete, bey der Wuth der Factionen, die einander allenthalben verfolgten, und mordeten, bey einem unnennbar, unbeschreiblich elenden Zustande -- hatte die herrschende Parthey kein ander Mittel, als fälsche Wechsel zu schreiben, die sie Aßignaten nannte, die sie bis zu dreyßigtausend Millionen Livres am Nominal-Werthe vermehrte, noch vor Ende des Jahrs, in einem National-Bankrotte, für unwerth erklären mußte, und um sich aus den augenblicklichen Drange zu retten, von der verarmten Nation, unter den Namen einer erzwungnen Anleihe, noch mehr zu erzwingen heischte, als die gesammten Einkünfte des großen, ehemals reichen, Frankreichs, in der glücklichsten Periode des höchsten Wohlstands, jemals betragen hatten. Necker berechnete alle Einkünfte des damals glücklichen Frankreichs in einem Jahre zu 600 Millionen, und die Gewalthaber Frankreichs foderten 600 Millionen in baaren Gelde, von dem hungernden, darbenden Volke, am Ende des Jahrs binnen einem Zeitraume von noch nicht 6 Wochen zu zalen. Das Unmögliche erkennt kein Gesetz. Ganz Frankreich hatte in seinem ganzen Umfange nicht die Hälfte der Summe, die in baaren Gelde gefodert wurde. Aber der Kunstgrif war, den Bankerott geschickt zu verbergen. Man nahm 100 Livres in Aßignaten für einen Livre an, erklärte sich also mit 99 Procent Verlust für die Creditoren des Staats, für insolvent, und konnte nun wieder tausende von Millionen neuer Aßignate in Umlauf bringen. Solche desperate Mittel müssen einen Staat endlich um seine politische Existenz bringen.
Das Unglück hat der Französischen Nation im Jahre 1795 die Augen geöfnet. Wer Frankreich nicht blos aus den übertünschten, und verstellten Zeitungs-Nachrichten, nach den Unterdrückungen der reinen Wahrheit, sondern nach wahren unparteyischen Berichten kennt, und selbst unpartheyisch zu urtheilen fähig ist, wird wißen, was in Paris und ganz Frankreich bekannte Wahrheit ist -- daß in dem Geiste der Französi~chen Nation, im vorigen Jahre, eine vollkommne Contre-Revolution, sich ereignet hat. Die Republicanischen Anhänger der jetzigen Regierung haben allenthalben die Minorität; die Gegner die Majorität. Aber die Regierung hat die bewafnete Macht, die sie besoldet, und zu ihrer Vertheidigung durch den größten Geld-Aufwand gewinnt, noch bis jetzt auf ihrer Seite erhalten.
Die Eroberung von Holland machte den Anfang des Jahrs glänzend, hielt die Gegner des Convents im Schweigen: der Friede mit Preußen, der Friede mit Spanien gaben ihm eine auswärts anerkannte Autorität: die vorgespiegelte Hofnung eines allgemeinen Friedens hielt alles in gespannter Erwartung. Allein die Factionen im Convente bestürmten einander, der Convent selbst kam in Verachtung. Er sahe sich genöthigt, eine Armee von sogenannten republicanischen Colonnen (ausgesuchten Revolutions-Köpfe unter den Soldaten) um sich zu versammeln, Paris zu einer belagerten Stadt, und seinen Sitz zu einem Lager zu machen, und so auch mußte er mit Schwerdter und Kanonen sich von seiner Vertilgung am 1sten April, am 20sten Mai, am 5ten October, in schrecklichen Blutbädern retten, und konnte doch sich nicht erhalten, sah sich gezwungen, eine neue Vorspiegelung seines Abtritts dem Volke vorzubilden, eine neue Constitution abzufaßen, und sie, listig genug, zur Basis seiner eignen Erhaltung, unter einem andern Namen, zu machen. Das Volk, hellsehend genug, widersetzt sich, vergeblich: die großen Städte, und Paris werden unter Bayonetten, gezwungen, zwey Drittheile der Mitglieder des Convents zu der neuen Regierung ernennen zu müßen. Dennoch werden die Zweydrittheile nicht ernannt. Der Convent greift zu seiner Macht-Vollkommenheit, ernennt seine Mitglieder selbst und herrscht mit despotischer Gewalt, unter einem neuen Namen fort. -- Wer könnte alle Scenen des vergangnen Jahrs in Frankreich in einem beengten Raume schildern. Sie sind in dem vorigen Jahrgange unsers Journals zu lesen.
Die Schicksale der Französischen Armeen, die Vernichtung der Seemacht, die Erschöpfung aller Art, sind dem unpartheyischen Beobachter bekannt, und er sieht ein, daß das Jahr 1795 Frankreich zu seinem Verderben, und auch zu einer neuen Veränderung der innern Gestalt, von welcher Art sie auch seyn möge, geführt hat.
Man hat die Bemerkung gemacht, daß die Kosten des einzigen vorigen Jahrs, welche die Französische Regierung gebraucht hat, die ganze Summe der gesammten National-Schuld von Großbrittannien überstiegen habe; die Assignaten nämlich, die dich eben das seyn sollten, was die Englischen Banknoten sind, nach ihrem Nominal-Werthe, gerechnet. Den Ruin der Französischen Finanzen kündigte selbst der Finanz-Minister, in einem, am 13ten December an das Directorium gesandten, und öffentlich bekannten Berichte an. Er selbst nannte diesen Bericht Tableau dechirant de l'état effrayant des Finances.
Wie groß dagegen der Credit Großbrittanniens war, sahe man in dem sonderbaren Auftritte, daß der Minister verklagt wurde, weil er nicht alle Anerbietungen der reichen Capitalisten, die ihr Geld der Regierung vorstrekken wollten, annehmen konnte. Pitt vermehrte in dem zwölften Jahre seiner ununterbrochnen Administration seinen Ruhm, und seine Verdienste durch die glänzendsten Vortheile der Brittischen Seemacht.
Diese Königin der Meere schlug die Reste der Französischen Seemacht, und hielt die noch in die Häfen geflüchteten Schiffe, daselbst, das ganze Jahr hindurch blokkirt. Admiral Hotham ließ, ohnerachtet er eine weit überlegne Flotte hat, ein klein Geschwader aus Toulon, entschlüpfen, welches einer Kauffarthey-Flotte Englands Schaden that, der Anfangs sehr übertrieben vorgestellt wurde, sich aber, nach sichern Spanischen Briefen von Cadix, nicht über 230,000 Pf. Sterl. beläuft.
Dieß war der einzige beträchtliche Verlust der Englischen Handlungs-Schiffart, im vorigen Jahre. Auch wurde keine Klage von der Kaufmannschaft gehört, wie wohl im Jahre 1794 geschehen war.
Die Brittischen Kriegs-Flotten bedeckten alle Meere. In West-Indien war das Glück den Engländern nicht günstig. Viele Umstände, worunter die unzulängliche Seemacht der vornehmste war, verhinderten alle neue Eroberungen, und verursachten den Verlust einer vorigen, der Insel Guadeloupe, die in Französische Hände kam. Hingegen erlangte Großbrittannien, an der Africanischen Küste, ein längst gewünschtes großes Glück, durch die Eroberung des Vorgebirges der guten Hofnung, bekam dadurch den Schlüßel des Asiatischen Handels, und die Eroberer des Caps segelten zu neuen Eroberungen der kostbaren Hollandischen Besitzungen in Asien.
Die engen Grenzen unsers eingeschränkten Raums lassen keine besondre Schilderung des Zustandes der einzelnen Reiche hier zu. In welchen Zustand sich das unglückliche Holland, im vorigen Jahre, versetzt hat, liegt allgemein vor Augen. Wir können hier nur bemerken, daß die Schiffahrt im Texel um Zweydrittheile herabgekommen, daß, anstatt der sonstigen 1800, im vorigen Jahre nur 613 Schiffe im Texel, und an statt der gewöhnlichen tausend Schiffe im Vlie, dießmal nur 667 gesehen worden, worunter noch eine gute Anzahl durch Stürme dahin getriebner sich befand, daß di Zahl der bey Goeree und in die Maas eingesegelten Schiffe nur 366, an statt der im Jahre 1794 eingesegelten 1811 gewesen ist, daß an statt der sonst gewöhnlich gegen 2000 sich belaufenden Holländischen Schiffe, die den Ost-See-Handel trieben, im vorigen nur Ein Einziges Holländisches Schiff den Sund paßirt ist. Das erste Jahr der batavischen neuen Freyheit ist sehr unglücklich gewesen.
Spanien endigt, unter Siegen gegen die Franzosen, und unter dem Vordringen seiner Armeen, plötzlich den Krieg mit Frankreich. Die mächtigste und nächste Linie der Bourbons erkannte die, auf dem Blute des ersten Bourbons, errichtete Französische Republik, und wurde guter Freund von ihr. Der Herzog von Alcudia bekam die höchste Macht der Regierung, und veränderte viel in Spanien.
Portugall nahm an dem Frieden mit Frankreich einen reellen Antheil. Die bey den Spaniern gestandnen Truppen kamen zurück. Die Finanzen des Staats befanden sich in einem mißlichen Zustande, welcher den Hof zu mehreren Anleihen nöthigte. Die Geburt eines männlichen Thron-Erbens erfüllte ein längst gewünschtes Glück, für jenes Reich.
Italien sah seine alliirten Heere den Feldzug mit Siegen eröfnen. Sie trieben die geschlagnen Franzosen, auf dem Genuesischen Küstenlande, über Finale bis nach Loana und Albenga, hielten auf einmal mit dem Vorrücken inne. Indessen verstärkten sich die Franzosen; und Uebermacht, und Verrätherey, wovon schon vieles entdeckt worden, gaben den Franzosen, im Winter, im November, einen Sieg in die Hand, dessen Folgen der Verlust aller Eroberungen für die Alliirten waren; und am Ende des Jahrs standen sie beyderseitigen Truppen fast in derselbigen Position, die sie am Anfange des Jahrs gehabt hatten. Die Italienischen Staaten hatten in ihrem Innern keine besondre Auszeichnung einer großen Merkwürdigkeit.
Oesterreich sammelte Lorbeern am Rhein, schützte, fast ganz allein das teutsche Reich gegen die Sambre-, die Maas- die Nord- die Mosel- und die Rhein-Armeen der Franzosen, und vermehrte den hohen Ruhm im Kriege, mit dem der edelsten Großmuth, indem es den letzten Zweig der unglücklichen Familie Ludwigs des XVI. rettete, und in seinen Schoos nahm. Die erhabne letzte Gefangne des Tempels, die Prinzeßin Marie Theresie, wurde am 26sten December zu Basel gegen die bekannten Staatsgefangnen ausgewechselt. In dem Innern der weiten Länder Franz des Zweyten herrschte anhängliche Liebe an den wohlthätigen, und klugen Souverain, und diese Länder wurden durch einen Zuwachs von tausend Quadrat-Meilen vergrößert, die aus der Theilung von Polen dem Hause Oesterreich zufielen. Ein neuer Allianz-Tractat mit Rußland und England befestigte Oesterreichs große Macht.
Preußens Monarch schloß einen Frieden mit Frankreich, dessen offenbare Absicht die Deckung und Sicherheit aller derjenigen teutschen Staaten war, welche die am Nieder- und Ober-Rheine mächtigen, und siegenden Französischen Heere bedrohten. Dieser Friede hatte bekanntlich die erwarteten Folgen nicht. Die Franzosen wollten die Neutralitäts-Linie nicht ferner beobachten. Das Preußische Observations-Corps gieng zurück, und Preußens System wurde ruhige Beobachtung der sich ereignenden Begebenheiten. Unterdessen gewann Preußen, durch den völlig zu Stande gebrachten Theilungs-Tractat von Polen, noch einen beträchtlichen Zuwachs an Land, und selbst Polens Hauptstadt, und Königliche Residenz, wurde ein Antheil Preußens. Die völlige Dämpfung der Insurrection in Süd-Preußen, die neuen Einrichtungen daselbst, die Errichtung einiger neuen Regimenter, und verschiedne neue wohlthätige Anstalten machten die vornehmsten öffentlichen Merkwürdigkeiten der Preußischen Staaten aus.
Rußlands große Herrscherin nahm, im vorigen Jahre, in dem Kriege gegen Frankreich einen neuen thätigen Antheil, schickte eine Flotte zur Vereinigung mit der Brittischen, verhinderte dadurch alle Wirkung der ohnehin schwachen Holländischen Flotte, und hemmte Hollands Schiffahrt und Handlung, auch durch das Verbot alles Verkehrs mit dieser Republik, deren neue Verfaßung sie nicht anzuerkennen, förmlich erklärte. Mit England, und Oesterreich schloß die Kaiserin die im vorjährigen elften Stücke befindlichen Allianz-Tractaten, welche, durch eine nähere Gesammtvereinigung der drey großen Mächte, in eine bestimmtere Triple-Allianz verwandelt wurden, deren Wichtigkeit bereits bemerkt worden ist. Im Innern des Reichs folgte auf eine neue Zählung, eine neue Recruten-Aushebung, und die zahlreichen Armeen Rußlands standen in steter Bereitschaft, und hielten durch Furcht die Pforte vom Kriege zurück, indem Curland gänzlich dem Rußischen Reiche einverleibt wurde, die neu-acquirirten Polnischen Provinzen ihre neue Einrichtungen erhielten, und Polens übrige völlige Zertheilung, durch die abgeschloßnen Tractaten mit Oesterreich und Preußen, vollendet wurde.
So wurde ein Reich, ein großer Staat, ein König, weniger in Europa. Polen verlor seine politische Existenz, selbst mit dem Namen. Das vorige Jahr macht eine ganz neue Land-Charte von Europa nöthig. Jene noch im vorigen Jahrhunderte mächtige Nation, ehmals Siegerin der Rußischen Czare, und Lehns-Fürsten von Preußen, hat sich, durch seine fortdauernde innere Revolutionen, zur Unterthanin seiner Nachbarn gemacht, und aus der Reihe der Nationen vertilgt. Möchte doch solches Beyspiel eine Lehre für alle andre Nationen werden, und für Revolutionen schrecken. Stanislaus Augustus war der letzte König von Polen. Er gab seine Krone in die Hände derjenigen zurück, die sie ihm aufgesetzt hatte.
Die Schwedische Regierung erkannte die Französische Republik, und trat mit derselben in neue Verhältniße, welche Vermehrung des Handels, der Schiffahrt, und andre wichtige Vortheile in Subsidien-Geldern zum Zwecke hatte, erhielt dabey die Neutralität, und sicherte den innern Bestand der Ruhe, durch wohlgefaßte Maasregeln, und genaue Aufmerksamkeit bey mancherley Versuchen.
Eine völlig genaue Neutralität beobachtete Dänemark. Die ausgezeichneten Grundsätze der Billigkeit, Partheylosigkeit, der redlichsten, und eben dadurch weisesten, Politik, erwarben dem erhabnen Staasmanne, der die auswärtigen Verhältniße leitete, die Ehre, daß der Kaiserliche Hof dem Dänischen den ruhmvollen Antrag machte, der Friedens-Vermittler zwischen dem Kaiser, dem teutschen Reiche und Frankreich zu werden. Wenn auch der Friedens-Antrag an die Französischen Gewalthaber nicht den erwünschten Erfolg hatte, so blieb doch dem Dänischen Hofe der unvergängliche Ruhm, die Bahn des Friedens gebrochen zu haben, welche noch nicht verschloßen ist. Zur Beschützung der Schiffahrt, gieng eine vereinigte Dänische und Schwedische Kriegs-Flotte in See. England erklärte sich zu den gefoderten Entschädigungen wegen der aufgebrachten Dänischen Schiffe. Im Innern der Dänischen Staaten wurde die glücklichste Ruhe, mit Sorgfalt und Kraft erhalten, wovon ganz neue Policey-Verordnungen, und viele andre Verfügungen und Anstalten die einleuchtendsten Beweise gaben. Der enge Raum verstattet keine weitere Anführung der Dänischen Denkwürdigkeiten im vorigen Jahre. Wir erwähnen nur noch des großen Brandes in Kopenhagen, welcher ein Drittheil dieser schönen Stadt in die Asche legte. Mit welcher Thätigkeit, und mit welchen Wohlthätigkeit die Folgen dieses Unglücks gemildert worden, ist in dem vorigen Jahrgange des Journals erzehlt.
In der Schweiz, im Stifte zu St. Gallen, in München, in mehrern Orten und Gegenden, sahe man Unruhen, welche aber bald gedämpft wurden, und ohne bedeutende Folgen vorüber giengen. In Wien entdeckte man Complotte gegen den Kaiser und die Verfaßung, und den Sicherheit des Staats, und Verräthereyen bey den Armeen. In Neapel kamen Verschwörungen gegen die Königliche Familie, und zur Umstürzung der Staats-Verfaßung, zum Vorscheine. Die Verbrecher wurden bestraft: die Ruhe wurde erhalten. In London trachtete man am 29. October dem Könige nach dem Leben, und die aufrührerischen Machinationen wurden so ruhestörend, daß zwey neue Verordnungen zur Sicherheit des Staats gegeben werden mußten.
Man muß diese, und mehrere Jacobinische Versuche als die letzten Anstrengungen der, durch gerichtliche und diplomatische Documente erwiesenen, Französischen Propaganda betrachten, welche bey der neuen Aristokratie, die in Frankreich nun herrscht, und bey dem Mangel an Geldunterstützungen, die ehmals gefährlichen Mittel der Revolutions-Ausbreitung, verloren hat.
Im allgemeinen hat der Revolutions-Fanatismus sehr abgenommen. Die Siege Clerfaits, die kräftigen Maasregeln der Regierungen, und deren Anstalten, die schrecklichen Folgen der Umwälzungen da, wo sie statt hatten, und ein reifer gewordnes Nachdenken haben die Gesinnungen in allen denjenigen verändert, welche nicht durch Verderbheit des Herzens, und Schwindel der Einbildung fanatisirt, oder durch Ehrsucht, Rachgier, Intereße, und wilde Leidenschaften, beherrscht werden.
Gleichwohl haben noch fortdauernd neue Vorurtheile, die die alten Vorurtheile verdrangen, und sich an deren Stelle setzten, eine weit verbreitete Wirkung. Wir leben in einer Welt von Illusionen. Jeder glaubt, seine Meynung sey die Wahrheit, und wenn gewiße neue Sätze in einem großen Umlauf kommen, so erhalten sie einen Werth, der auch seine Periode hat, wie alles. Aus Paris schrieb man am Ende des vorigen Jahrs. "Die materielle Philosophie setzt hier den Menschen zum Viehe herab, (Vne philosophie materielle place l'homme au rang des bêtes.) und scheint ihn ganz seiner Natur zu berauben. Die obscönsten Schriften erneuern täglich alles, was das Alterthum jemals von Schändlichkeiten gehabt hat. Die unanständigsten Zeichnungen werden öffentlich herum getragen, und verkauft: Frauenspersonen, die die Schande ihres Geschlechts sind, durchlaufen die Straßen, und geben durch die unzüchtigsten Stellungen, und geile Reden, den guten Sitten den letzten Stoß. Nur wenige kennen noch das was Moralität ist, und alle Unsittlichkeiten, und Laster haben hier ihre Residenz genommen. Selbst die Physiognomie hat sich verändert, und von der Sittenlosigkeit neue Züge bekommen. "Wir haben schon vor einem Jahre, (im vorigen Jahrgange S. 16 u. 17) die Folgen des Mangels einer positiven Religion in einem Staate, beschrieben, so wie sie unausbleiblich sind.
Das vorige Jahr zeichnete sich, außer den Kriegs-Verheerungen, durch besondre Verwüstungen, und Unglücksfälle aus. Der große Brand in einer der schönsten Städte Europas, in Kopenhagen, ist schon vorher erwähnt worden. Auch erlitt die wichtige Stadt Bergen, in Norwegen, durch Brand eine traurige Verwüstung. In Lißabon brannte der Königliche Pallast, d'Ajnda, ab. Mannheim, eine der schönsten Städte Teutschlands, wurde durch das Bombardement verheert. Ein Theil von Paris, bey dem Tumulte am 5ten October, verwüstet. Und welche Grausamkeiten, und Verheerungen verübten die Franzosen auf ihrem Rückzuge, in den Gegenden, die sie verließen.
Noch müßen wir der allgemeinen Theurung, und der dadurch in ganz Europa verbreiteten Drängniße erwähnen. Auch in den Ländern, wo kein Krieg geführt, und die Ausfuhr gesperrt wurde, stiegen alle Lebensmittel, alle Bedürfniße zu einem bedrückenden Preise, und der Egoismus, und die Habsucht setzten Millionen Menschen in Noth, und in darbenden Kummer.
Wahrscheinlich ist diese Noth, nebst der Blattern-Seuche, die vornehmste Ursache der überwiegenden Mortalität, die man besonders in den Geburts- und Sterbe-Listen von den Städten findet, in welchen, fast durchgehends, so viel wir bis jetzt von den Listen gesehen haben, die Zahl der Gestorbnen die der Gebornen weit übertrift. Auf dem platten Lande, und in ganzen Provinzen, hat meistens die Bevölkerung einen Zuwachs bekommen.
Die besondern Merkwürdigkeiten einzelner Länder und Städte kann man in dem diesem Stücke beygefügten Register des vorigen Jahrgangs ersehen, welches eine kurze Anzeige der vornehmsten Denkwürdigkeiten enthält.
Chronologische Tafel.[]
[2]
Chronologische Tafel über die wichtigsten Begebenheiten des Jahres 1795, die Bezug auf den Krieg haben.
Januar.[]
Die englische Fregatte Daphne, von 32 Kanonen, wird durch 2 fränkische Fregatten im Ozean genommen.
5. Mehrstündiges Gefecht zwischen der englischen Fregatte Blanche, von 36 Kanonen, und der fränkischen Fregatte la Pique, von 38 Kanonen, in den Gewässern von Amerika: diese wird, mit 170 Todten und Verwundeten, genommen.
6. Einnahme des Forts la Trinite', oder Bouton de Roses, durch die Franken (OstPyrenäenArmee, Divis.General Sauret) mit 9 FeuerSchlünden und vielen Munition.
10. Die fränkische Fregatte Iphigenie durch die Spanier, im MittelMeere, genommen.
11. Einnahme von Tiel, und von 6 Forts, mit 300 Kanonen, 19 Fahnen, und vieler Munition, durch die Franken (NordArmee, Divis.General DeWinther).
13. Einnahme von Heusden, mit 173 Kanonen und 1500 Centnern Pulver, durch die Franken (NordArmee, Haupt.Gen. Pichegru); die 1200 Mann starke Besazung kriegsgefangen auf ihr EhrenWort.
16. Uibergang der Franken (NordArmee, HauptGen. Pichegru) über den Lek. Einnahme der Linien an der Grep, mit 80 Kanonen.
17. Einnahme von Utrecht und Amersfort durch die Franken (NordArmee, HauptGen. Pichegru).
18. Einnahme von Gertruidenberg nach 4tägigem Bombardement, und Eroberung aller seiner Forts, durch die Franken (NordArmee, HauptGen. Pichegru und Divis.Gen. Bonneau). Die Besazung kriegsgefangen auf ihr EhrenWort.
19. Einzug der Franken in Amsterdam (NordArmee, Divis.Gen. Dändels).
21. Uibergabe von Gorkum, mit 82, und von Dortrecht, mit 632 Kanonen, an die Franken (NordArmee, Haupt.Gen. Pichegru).
29. Von der mitten in den Stürmen des Winters ausgelaufenen fränkischen Brester Flotte versinken die LinienSchiffe: Scipio und der Neunte Thermidor (ehedem l'Auguste) von 80, und Superbe, von 74 Kanonen. Der Neptun, von 74 Kanonen, scheitert an den Küsten Frankreichs.
30. Besezung von Berg op Zoom xc. xc. durch die Franken (NordArmee). Das darin in Besazung gelegene 78ste englische Regiment wird gefangen gemacht.
31. Die Franken (NordArmee) rüken in Zwoll ein, und nehmen Besiz von der ganzen Provinz OberYssel. Das englische Geschwader an den westlichen Küsten Frankreichs, unter Commodore Warren, nimmt und zerstört 20 fränkische KauffahrteiSchiffe.
Februar.[]
3. Einnahme von Roses, nach 27tägiger Belagerung, mit 60 FeuerSchlünden und 541 Gefangenen, durch die Franken (OstPyrenäenArmee, Divis.Gen. Sauret).
8. Schluß des NationalConvents, daß die Ehre des Pantheons keinem Bürger eher zuerkannt, noch dessen BrustBild an öffentlichen Orten aufgestellt werden soll, als 10 Jahre nach seinem Tode. Dem zu Folge Ausgrabung Marat's, Le Pelletier's xc. und Umsturz ihrer BildSäulen, Mausoläen xc.
9. FriedensSchluß zwischen der fränkischen Republik und dem GrosHerzog von Toscana.
17. Pacification der Vendee, in einem Zelte unter den Kanonen von Nantes unterschrieben. Charette, Sapinaud, und die andern Chefs der Central- und der niederländischen Armee erkennen die Republik an. Ihrer Erklärung treten
21. 8 Chefs der Armee von Anjou und OberPoutou, (noch nicht aber deren erster Anführer Stoflet) und
26. mehrere Chefs der Chouans bei.
Zu Ende dieses, und in den ersten Tagen des Monats
März.[]
zieht sich die preussische Armee, unter dem FeldMarschall, Grafen von Möllendorf, aus ihrer bisherigen Stellung am OberRhein, bei Mainz, nach Westfalen.
2. Die fränkische Corvette l'Espionage, von 18 Kanonen, mit 175 Mann, durch die englische Fregatte Lively, von 32 Kanonen, genommen.
-- Bericht, Namens der Commission der XXI, von Saladin, über das Betragen von Barrere, Billaud-Varennes, Collot-d'Herbois, Mitgliedern des alten Wohlfahrts- und Vadier, Mitglied des alten Sicherheits-Ausschusses. Dem Antrage der Commission gemäs beschliest der NationalConvent, mit unermeßlicher Mehrheit, daß Anklage gegen sie statt finde; sie werden sogleich verhaftet.
3. Schluß des NationalConvents, wodurch die bisherigen 11 Armeen der fränkischen Republik auf folgende 8 gesezt werden: 1. Rhein- und MoselArmee, unter Pichegru; 2. Sambre- und MaasArmee, unter Jourdan; 3. NordArmee, unter Moreau (mit der Bestimmung, daß, wenn diese 3 Armeen gemeinschaftlich wirken, Pichegru das GeneralCommando darüber führen soll); 4. Alpen- und italienische Armee, unter Kellermann; 5. OstPyrenäenArmee, unter Scherer; 6. WestPyrenäenArmee, unter Moncey; 7. WestArmee, unter Canclaux; 8. KüstenArmee von Brest und Cherbourg, unter Hoche.
4. Das englische Geschwader unter R. Pellew nimmt und zerstört 15 fränkische KauffahrteiSchiffe.
7. Die fränkische ToulonerFlotte, unter GegenAdmiral Martin, nimmt bei dem Cap Corso das brittische LinienSchiff Berwick, von 74 Kanonen, mit 600 Mann Besazung, hinweg.
8. Schluß des NationalConvents, welcher die aus Anlaß der Revolution vom 31 Mai (1793) ausser dem Geseze erklärten, und in den Decreten vom 28 Jul. und 3 Nov. 1793 begriffenen VolksRepräsentanten auf der Stelle in seinen Schoos zurükruft.
12. Schluß des NationalConvents, wodurch der WohlfahrtsAusschuß bevollmächtigt wird, im Namen der fränkischen Republik, Friedens-Allianz lange WaffenStillstands- (trêves) Neutralitäts- und HandelsTractaten, selbst mit geheimen Artikeln, so wie auch kurze WaffenStillstände (armistices) und ParticularConventionen zu schliesen.
13. Gefecht bei Bentheim. Die Franken (NordArmee, Divis.Gen. Moreau) nehmen das feste Schloß dieser Stadt, mit 160 Gefangenen, 10 Kanonen, 2 Haubizen, ein .
-- Die fränkische Fregatten la Tourterelle, von 26 Kanonen, nach drithalbstündigem Gefechte, im Ozean, durch die englische Fregatte Lively, von 32 Kanonen, genommen.
14. SeeTreffen im MittelMeere, auf der Höhe von Savona. Die fränkische ToulonerFlotte (15 LinienSchiffe, 6 Fregatten, 3 Corvetten stark) unter GegenAdmiral Martin, wird von der MittelMeerFlotte der Britten (14 LinienSchiffe, 7 Fregatten, 1 Brander stark) unter Admiral Hotham geschlagen, und 2 LinienSchiffe, der Ça-ira, von 80, und der Censor, von 74 Kanonen, mit 2200 Mann, worunter 800 Todte, genommen. Das fürchterlich beschädigte englische LinienSchiff Illustrious, von 74 Kanonen, scheitert an der Küste Italiens.
18. Der englische Commodore Warren nimmt und zerstört 16 fränkische KauffahrteiSchiffe, und
26. die fränkische Corvette la Curieuse, mit 5 kleinern Schiffen.
29. Die englischen Fregatten Cerberus und Santa Margaritta nehmen den fränkischen Kutter Jean Bart, von 20 Kanonen, mit 120 Mann Besazung.
April.[]
1. Aufruhr in Paris (12 Germinal). Diese Stadt wird in BelagerungsZustand erklärt, der darinn anwesende General Pichegru zum OberBefehlshaber der Pariser NationalGarde ernannt, und die Deportation der VolksRepräsentanten Barrere, Billaud, Collot, Vadier, so wie (successive) die Verhaftung der VolksRepräsentanten, Amar, Leonard, Bourdon, Chasles, Choudieu, Duhem, Moses Bayle, Cambon, Crassous, Granet, Hentz, LeCointre (von Versailles), Le Basseur (von der Sarthe), Maignet, Thuriot und Maribon-Montaut verfügt.
5. Baseler Friede zwischen der fränkischen Republik und König Friedrich Wilhelm 2, von Preussen. (Die auf dem linken RheinUfer liegenden preussischen Länder sollen ferner von den fränkischen Truppen besezt bleiben, und alle endliche Uibereinkunft in Ansehung solcher bis zum allgemeinen Frieden zwischen Frankreich und Teutschland ausgesezt seyn. Art. 5.)
10. Das englische Geschwader, unter ViceAdmiral Colpoys, nimmt, im Ozean, die 2 fränkischen Fregatten, la Gloire, mit 275 Mann Besazung, und la Gentille, beide von 40 Kanonen.
18. Commodore Warren nimmt und zerstört mehrere fränkische Schiffe, darunter die Corvetten Jean Bart, von 26 Kanonen, mit 187 Mann, und l'Expedition, von 16 Kanonen, mit 120 Mann.
20. Schluß des NationalConvents, welcher wegen Besorgniß einer Landung von England aus, die Armeen der Küsten von Brest und von Cherbourg von einander trennt; jene bleibt unter dem General Hoche, diese kommt unter dem Aubert-Dubayet.
20. Pacification von Mabilais (bei Rennes) mit den Chouans, worin diese sich der Republik unterwerfen, und nie mehr die Waffen gegen sie zu tragen sich verpflichten. Auch Stoflet folgt ihrem Beispiele.
23. Feierliche Aufnahme des Freiherrn Stael von Holstein, im NationalConvent, als ausserordentlichen GrosBotschafters des Königs von Schweden, Gustaf Adolf's 2.
25. Die fränkische Fregatte Galathe scheitert an den Küsten Frankreichs.
30. Ausfall der Oestreicher, unter dem FeldZeugmeister von Wartensleben, aus Mainz, auf den befestigten Posten der Franken auf dem Hartenberge: sie verdrängen die leztern davon, nach einem blutigen Gefechte, nehmen 2 Kanonen, und legen sogleich Verschanzungen darauf an.
Mai.[]
1. Das englische LinienSchiff, der Boyne, von 98 Kanonen, geht zu Spithead im Brand auf.
4. Convention zwischen Kaiser Franz 2 und König Georg 3 von GrosBritannien, wodurch dem erstern ein Anlehn von 4,600,000 Pf. Sterl. garantirt wird, unter der Verbindlichkeit, im bevorstehenden Feldzuge mit wenigstens 200,000 Mann, zu Folge der in einem dieser Convention angehängten geheimen Artikel verabredeten Disposition, zu wirken.
7. Die gesammte englische Infanterie kommt, vom festen Lande aus, in England an.
9. Ein englisches Geschwader, unter R. Strachan, nimmt 12 fränkische KauffahrteiSchiffe.
16. Haager Friedens- und AllianzTractat zwischen der fränkischen Republik und der Republik der Vereinten Niederlande. (Diese trit an Frankreich auf immer das holländische Flandern, mit Inbegrif des ganzen Landes auf der linken Seite des Hond, Mastricht, Venlo, und deren Zugehörden, so wie die andern südwärts von Venlo an beiden Seiten der Maas liegenden Besizungen der Vereinten Niederlande, das Recht ausschliesender Besazung in Vlissingen, und den gemeinschaftlichen Gebrauch dieses Hafens ab, nebst einer Entschädigung für die KriegsKosten von 100 Millionen holländischer Gulden, und verbindet sich überdis zu einer beständigen Allianz gegen England. Frankreich verspricht ihr dagegen, im allgemeinen Frieden, einen gleichen Umfang von Gebiet abzutreten, und sie in alle seine FriedensSchlüsse mit den coalirten Mächten einzuschliesen).
17. Besondre (zu Basel geschlossene) Convention zwischen der fränkischen Republik und dem Könige von Preussen, die Festsezung einer NeutralitätsLinie betreffend.
20. Aufruhr in Paris (1 Prairial). Der NationalConvent wird mit bewafneter Macht angegriffen; der Repräsentand Feraud ermordet. Augenbliklicher Sieg der Rottirer; doch bald darauf deren Zerstäubung, und Verhaftung aller, die mit den Mördern des Convents berathschlagt hatten, namentlich der 14 VolksRepräsentanten Romme, Prieur (von der Marne), Bourbotte, Duroi, Duquesnoy, Goujon, Peyssard, Rühl, Soubrany, Albitte des ältern, Le Carpentier, Pinet, Borie, Ballot, und successive, wegen Theilnahme am Terrorism oder Aufruhr vom 1 Prairial: Pautrizel, Charbonnier, Laignelot, Ricord, Escudier, Salicetti, Panis, Thirion, Esnue la Vallee, Robert Lindet, Voulland, Jean Bon St. Andre', Jagot, Elias La Coste, La Vicomterie, David, Barbeau-Dubarran, Bernard (von Saintes).
25. Verhaftung von 8 durch ihre aufgefangenen Briefe verdächtigen Chefs der Chouans (Cormatin, Jarry, Gazet, Lanouraye, Solignac, Dufour, Boisgontier, Delahaye) in Rennes, und Abführung nach der Citadelle von Cherbourg. Dadurch neues Aufflammen des Krieges der Chouans.
Juni.[]
Die fränkische Fregatte Minerva, im MittelMeere, durch die englische Fregatte Dido genommen.
6. Der englische ViceAdmiral Cornwallis nimmt 8 fränkische KauffahrteiSchiffe von grosem Werthe.
23. Vorlegung des Projekts einer neuen Constitution für die fränkische Republik, durch Boissy-d'Anglas, Namens der Eilfer Commission.
-- SeeTreffen bei L'Orient. Die englische Flotte (von 13 LinienSchiffen, 6 Fregatten, 1 Corvette, 2 Brandern) unter Lord Bridport, schlägt die BresterFlotte der Franken (von 12 LinienSchiffen, ohngefähr eben so viel Fregatten, einigen kleinern Schiffen, zusammen 30 Segel) unter ViceAdmiral Villaret-Joyeuse, und nimmt 3 LinienSchiffe: den Formidable, von 80, den Alexander und den Tiger, von 74 Kanonen. Die fränkische Flotte zieht sich in den Hafen von L'Orient zurük, wo sie von Lord Bridport blokirt gehalten wird.
-- Gefecht unter den Kanonen der genuesischen Festung Savona, zwischen einem Korps Oestreicher und 150 Franken (italienische Armee, BrigadenGen. Dupuis.)
24. Angrif der Oestreicher, mit 10,000 Mann, auf das Lager der Franken vor Vado (ital. Armee, Divis.Gen. La Harpe.)
25. Allgemeiner Angrif der Oestreicher auf die ganze Linie des rechten Flügels der Franken (ital. Armee, HauptGen. Kellermann, und Divis.Gen. Massena.) In der Nacht vom
27. auf den
28. räumen die Franken das Fort Vado.
28. Ein englisches Geschwader, unter GegenAdmiral Warren, von 2 LinienSchiffen, 12 Fregatten, 2 Corvetten, 1 Lougre, 2 Kutters, 20 KanonierSlops und 40 TransportSchiffen, bewirkt die Landung eines starken Korps fränkischer Ausgewanderten unter dem Grafen von Puisaye, unterhalb der HalbInsel Quiberon, zwischen Crac und Carnac.
Juli.[]
In der Nacht vom
1 auf den
2 ziehen sich die Franken (ital. Armee, HauptGen. Kellermann) auf die Höhen von Albenga zurük.
4. Besezung der HalbInsel Quiberon durch die unter Puisaye gelandeten fränkischen Ausgewanderten; Einnahme des den Eingang dazu sichernden Forts Penthievre.
Ihr
7. (erster) unglüklicher Ausfall gegen das republikanische Lager von Ste. Barbe (KüstenArmee von Brest, HauptGen. Hoche.)
13. Gefecht bei Isle du Levant, zwischen der brittischen MittelMeerFlotte (von 23 LinienSchiffen, und 10 Fregatten und Kuttern) unter Admiral Hotham, und der ToulonerFlotte der Franken (von 17 LinienSchiffen und 6 Fregatten), worinn das fränkische LinienSchiff Alcides, von 74 Kanonen, sich entzündet, und mit einem Verluste von 400 Mann in die Luft auffliegt.
14. Ein englisches Geschwader (von 4 LinienSchiffen und 2 Fregatten) unter ViceAdmiral Elphinstone, nimmt Besiz von der SimonsBay (auf dem Cap der guten Hofnung), und 5 holländischen Schiffen, die darinn liegen.
16. (Zweiter) noch unglüklicherer Ausfall der Ausgewanderten auf Quiberon gegen das republikanische Lager von Ste. Barbe (KüstenArmee von Brest, HauptGeneral Hoche.)
21. WiederEinnahme des Forts Penthievre durch die Franken (KüstenArmee von Brest, HauptGen. Hoche.) Einschliesung und Gefangennehmung des gesammten Korps der Ausgewanderten auf Quiberon; unermeßliche Beute an Kriegs- und MundVorrath.
22. Bäseler Friede zwischen der fränkischen Republik und dem Könige von Spanien, Karl 4. Dieser tritt an sie, gegen Zurükgabe ihrer Eroberungen, den ganzen spanischen Theil der Insel St. Domingo ab. Die bisher streitigen Gränzen zwischen beiden Staaten sollen nach den Gipfeln der Gebirge bestimmt werden, worauf die Quellen der Flüsse von Frankreich und Spanien entspringen.
August.[]
4. In England erhält man Nachricht von der Hinwegnahme 6 englischer TransportSchiffe mit Truppen und KriegsVorrath durch die fränkischen Kapern in WestIndien.
10. Schluß des NationalConvents, daß der ganze SeeKrieg der Franken von nun an ein FlibustierKrieg werden, d. i. keine grosen Flotten mehr manövriren, sondern auf allen Meeren die Schiffe der Republik so wie der einzelnen Bürger, als Korsaren, den Handel Englands, die GrundQuelle seiner Macht, verheeren sollen.
22. Schluß des NationalConvents (vom 5 Fructidor), daß die WahlVersammlungen für den gesezgebenden Körper 2/3 aus den ConventsGliedern zu wählen gehalten seyn sollen.
25. Die englische Flotte, unter Admiral Duncan, die, mit einem russischen Geschwader vereint, in der NordSee kreuzt, nimmt 2 fränkische Corvetten, la Suffisante und la Victorieuse, jede von 14 Kanonen.
26. Der englische Kapitain Nelson nimmt und zerstört 11 fränkische Schiffe.
-- Das holländische Fort Triconomale, auf der Insel Ceylan, ergibt sich, mit 758 Mann Besazung und 107 Kanonen, mit Capitulation an die Engländer, unter Commodore P. Rainier und Obrist J. Stuart.
28. Baseler Friede zwischen der fränkischen Republik und dem Landgrafen von HessenCassel, Wilhelm 9. (Dieser verspricht die SubsidienVerträge mit England, solange Frankreich mit dieser leztern Macht im Kriege ist, weder zu Verlängern, noch zu erneuern. Die Franken sollen die Festung Rheinfels, die Stadt St. Goar, und den Theil des Grafschaft Katzenellenbogen, der auf dem linken Rheinufer liegt, ferner besezt halten, und alle endliche Anordnung in Betref dieser Länder bis zum allgemeinen Frieden zwischen Frankreich und Teutschland ausgesezt bleiben).
28. Der Graf von Artois segelt, am Bord von GegenAdmiral Hervey's Flotte, mit LandungsTruppen unter General Doyle, von Portsmouth nach den Küsten von Bretagne ab.
30. Schluß des NationalConvents (vom 13 Fructidor), daß, wenn durch die WahlVersammlungen für den gesezgebenden Körper nicht die volle Zahl der 500 Mitglieder, oder 2/3 aus den bisherigen ConventsGliedern gewählt würden, alsdann die WiederErwählten die noch Fehlenden aus der Mitte des Convents hinzuwählen sollen.
31. Uibergabe des holländischen Forts Oostenburg, auf Ceylan, an die Engländer, unter Commodore Rainier und Obrist Stuart.
-- Schluß des NationalConvents, daß die AlpenArmee unter General Kellermann bleiben, aber die bisher damit vereinigten italienische Armee unter den General Scherer kommen; Hoche (General der KüstenArmee von Brest) die WestArmee; Moncey (bisher General der WestPyrenäenArmee) die KüstenArmee von Brest; Canclaux (bisher General der WestArmee) en chef in den südlichen Departementen commandiren soll.
September.[]
1. In England erhält man Nachricht, daß die holländische Fregatte, die Alliantie, von 36 Kanonen, durch das englische 50 KanonenSchiff Stag, an den Küsten von Holland, und der fränkische Kaper, das NationalSchermesser, in WestIndien hinweggenommen worden.
In der Nacht vom
5 auf den
6. RheinUibergang des linken Flügels der fränkischen Sambre- und MaasArmee, unter dem Divis.General Kleber, in der Streke von Doesburg bis Düsseldorf, auf 3 Punkten. Einnahme der pfälzischen Festung Düsseldorf, mit 168 Kanonen, 10,000 Flinten, und KriegsVorräthen aller Art.
13. Treffen an der Sieg. Die Franken (linker Flügel der Sambre und MaasArmee, Divis.Gen. Kleber) sezen
14 über diesen Fluß. Die Oestreicher verlassen in der Nacht auf den
15 ihr Lager bei Neuwied, und ziehen sich hinter die Lahn zurük.
-- RheinUibergang des Centrums und des rechten Flügels der Sambre- und MaasArmee (HauptGeneral Jourdan) bei Neuwied, wo die Franken sogleich eine BrükenSchanze aufwerfen. Blokade der Festung Ehrenbreitstein (Divis.Gen. Marceau.)
15. KriegsErklärung K. Georg's 3 von GrosBritannien gegen die Republik der Vereinten Niederlande.
16. Die wichtige holländische Colonie, das Cap der guten Hofnung, geht mit Capitulation an die Engländer, unter den ViceAdmiral Elphinstone, und den Generalen Craig und Clarke, über.
20. Die fränkische Sambre- und MaasArmee (HauptGeneral Jourdan) geht über die Lahn, und drükt in 5 Colonnen gegen den Main vor.
-- Die fränkische Rhein- und MoselArmee (HauptGen. Pichegru) nimmt, mit Capitulation, Besiz von der Festung Mannheim, mit 371 Stüken schweren Geschüzes, rükt
21 von da aus auf beiden Ufern des Nekars vor, und besezt Ladenburg.
22. Die östreichische NiederRheinArmee, unter dem FeldMarschall von Clerfaye, zieht sich auf das linke Ufer des Mains zurük.
-- Die Franken (Rhein- und MoselArmee) besezen das Dorf Schriesheim, an der BergStrasse. Die Oestreicher, unter FeldMarschallLieutnant Quosdanovich, vertreiben sie in der Nacht wieder daraus; aber den
23 nehmen es die Franken, nach 7stündigem Gefechte, wieder ein.
-- Der NationalConvent, auf den ihm erstatteten Bericht über die Zählung der über die neue Constitution und die Decrete vom 5 und 13 Fructidor abgetreten Stimmen, erklärt im Namen des FrankenVolkes, daß die Constitution angenommen, und GrundGesez der Republik, und daß die WahlVersammlungen sich nach den Decreten vom 3 und 13 Fructidor zu richten schuldig seyn.
24. Allgemeine Angrif der Franken (Rhein- und MoselArmee) auf beiden Ufern des Nekars. Treffen bei Handschuhsheim, worinn FeldMarschallLieutnant Quosdanovich die Franken, unter Divis.Gen. Dufour, mit beträchtlichem Verluste zurükschlägt, und Dufour selbst gefangen wird.
-- Die fränkische Sambre- und MaasArmee (HauptGen. Jourdan) schliest Mainz auf der rechten RheinSeite ein; (auf der linken war es schon, von der Rhein- und MoselArmee, durch ungeheure Linien, seit dem 23 Oct. 1794 blokirt.)
25. Der Graf von Artois kommt in der Bucht von Bourgneuf an, und fodert, vergeblich, die Insel Noirmoutier zur Uibergabe auf. Er landet den
29 auf dem Inselgen d' Yen, wovon er im Namen K. Ludwig's 18 Besiz nimmt. Die Engländer und Ausgewanderten, unter General Doyle, sind hier zusammen 10,000 Mann stark.
Das englische LinienSchiff: der Vanguard, von 74 Kanonen, nimmt in WestIndien, die fränkische Corvette la Superbe, von 22 Kanonen, mit 106 Mann.
Oktober.[]
October.
1. Der NationalConvent beschliest die Vereinigung Belgiens, des Bisthums Lüttich, der Abteien Stablo und Malmedy, der Grafschaft Logne, so wie der im Haager Frieden vom 16 Mai von den Vereinten Niederlanden abgetretenen Städte und Bezirke, mit der fränkischen Republik, und deren Eintheilung in folgende
Departemente. HauptOrte. 1. der Dyl. Brüssel. 2. der Schelde. Gent. 3. der Lys. Brügge. 4. von Jemappe. Mons. 5. der Wälder. Luxemburg. 6. der Sambre und Maas. . . Namur. 7. der Ourthe. Lüttich. 8. der NiederMaas. Mastricht. 9. der beiden Netten. Antwerpen. 5. (Royalistischer) Aufruhr der Pariser Sectionen gegen den NationalConvent (13 Vendemiaire.) Sie werden durch die bei Paris versammelten Truppen von der Armee des Innern, unter dem VolksRepräsentanten Barras und General Buonaparte, nach einem blutigen Gefechte, besiegt und entwafnet.
7. Ein fränkisches Geschwader (von 6 LinienSchiffen und 3 Fregatten) unter GegenAdmiral Richery, nimmt, auf der Höhe des Cap St. Vincent, das in dem Treffen vom 14 März verlorene LinienSchiff: der Censor, von 74 Kanonen, wieder, und zugleich mehr als 30 reichbeladene Schiffe von der englischen KauffahrteiFlotte aus dem MittelMeere.
Eine andre fränkische SchiffsAbtheilung, unter Kapitain Moultson, trift, auf der Höhe von Finisterre, auf die englische JamaicaFlotte, und nimmt davon 18 schwere Schiffe von ausserordentlichem Werthe.
10. Die östreichische NiederRheinArmee, unter FeldMarschall Clerfaye, sezt bei Seligenstadt und Offenbach wieder auf das rechte MainUfer, und lagert sich
11 auf den Anhöhen von Bergen; ihr VorTrab sezt sich am linken Ufer der Nidda fest.
12. Angrif des fränkischen VorTrabs des linken Flügels der Sambre- und MaasArmee, von Höchst aus, auf die Oestreicher am linken Ufer der Nidda, um den in der Nacht auf den
13 von Jourdan bewirkten Rükzug der ganzen Armee zu maskiren. Entsaz von Mainz auf dem rechten RheinUfer.
14. Der teutsche ReichsTag bestimmt, in einem Gutachten an den Kaiser, die Art, wie der Friede mit Frankreich, mittelst einer ReichsDeputation, zu erzielen sey.
18. Die östreichische OberRheinArmee, unter General Wurmser, erobert das fränkische Lager vor Mannheim, und schliest dadurch diese Festung auf dem rechten RheinUfer ganz ein.
--Entsaz von Ehrenbreitstein, durch den Vortrab der östreichischen NiederRheinArmee, unter General Borros. eine fränkische Colonne zieht sich über die Brüke von Neuwied, auf das linke RheinUfer zurük, hält aber noch immer die BrükenSchanze besezt.
21. Eine andre Colonne, unter General Jourdan, geht, über die Brüke von Deutz, und bricht dann die Brüke hinter sich ab. Die stärkste Colonne der Franken zieht nach Düsseldorf hinunter.
24. In England erhält man Nachricht von der Hinwegnahme der fränkischen Corvette l'Eveille, von 18 Kanonen, durch das Geschwader unter GegenAdmiral Warren.
26. Lezte Sizung des NationalConvents.
28. Der neue gesezgebende Körper, in den Rath der Fünfhunderte und den Rath der Alten abgetheilt, hält seine erste Sizung.
29. Angrif der östreichischen NiederRheinArmee, unter FeldMarschall Clerfaye, auf die Linien der Franken (Rhein- und MoselArmee) vor Mainz; deren Eroberung, mit 138 Stüken schweren Geschüzes, 143 verschiedenen Wagen, Schmiedten und BelagerungsMaschinen, und 1633 Gefangenen. Wilder Rükzug der Franken. Gänzlicher Entsaz von Mainz, nun auch auf der linken RheinSeite. FeldMarschall Clerfaye zieht auf dem geraden Wege gegen Oppenheim und Worms vor, und FeldZeugmeister Wartensleben mit einer Colonne gegen Alzei, um sich längs dem Gebirge heraufzusenken. General Pichegru rükt dagegen, um ihnen die Stirne zu bieten, an die Pfriem vor, seine rechte Flanke an Worms, die linke an den Donnersberg angelehnt.
29. Angrif der östreichischen OberRheinArmee, unter General Wurmser, auf den Galgenberg, bei Mannheim. Einnahme desselben, so wie der NekarSchanze.
31. Besezung von Bingen durch die Oestreicher.
November.[]
1. Die Franken räumen die BrükenSchanze von Neuwied.
5. Installation des VollziehungsDirectoriums (dessen Mitglieder die ehemaligen VolksRepräsentanten Lareveillere-Lepaux, Letourneur, Reubel, Barras, Carnot sind.)
9. Ein 14 Bataillone und 40 Escadrons starkes Korps der östreichischen OberRheinArmee geht, unter General LaTour, bei Gernsheim über den Rhein, und vereinigt sich mit der Armee des Feldmarschalls Clerfaye.
10. Hartnäkiges, blutiges Treffen an der Pfriem. In der Nacht auf den
11 ziehen sich die Franken (Rhein- und MoselArmee, HauptGen. Pichegru hinter die Eisbach, und von da weiter in die Stellung von Türkheim hinter dem Frankenthaler Kanal über Oggersheim bis Friesenheim. Die Oestreicher rüken in Worms ein.
11. Gefecht an der Nahe, zwischen dem Vortrab des rechten Flügels der fränkischen Sambre- und MaasArmee, unter Divis.Gen. Marceau, und den Oestreichern, unter dem FeldZeugmeister, Prinzen von Hohenlohe. Die Franken besezen Kreuznach.
14. Treffen am Frankenthaler Kanal.
In der Nacht auf den
15 zieht sich Pichegru hinter den Rehbach, und noch vor Tag hinter den SpeierBach zurük. Feldmarschall Clerfaye rükt auf Rheingeilheim, Mutterstadt und Hochdorf vor; Mannheim ist nun rund um eingeschlossen. Auf der rechten RheinSeite fängt dessen Bombardement an. Im Gebirge dringen General Nauendorf auf der Seite von Trippstadt, und Obrist Elsniz gegen Frankenstein vor, und treffen den
16 zusammen in Kaiserslautern ein. Pichegru zieht sich nun in die Linien an der Queich, zwischen Germersheim und Landau zurük, und die Oestreicher besezen
17 Neustadt und Speier.
21. Bombardement von Mannheim, auch auf der linken RheinSeite, von der RheinSchanze aus. Es ergibt sich an die Oestreicher, unter General Wurmser, mit Capitulation; die 9762 Mann starke fränkische Besazung, unter Divis.Gen. Montaigu, wird kriegsgefangen.
23. Uibergang der ganzen östreichischen OberRheinArmee, unter General Wurmser, auf das linke RheinUfer.
25. General Nauendorf schlägt, bei Kussel, 3 fränkische ReiterRegimenter zurük, welche die Vereinigung der Sambre- und Maas- mit der Rhein und MoselArmee hatten bewirken sollen.
30. Der rechte Flügel der Sambre- und MaasArmee, unter Divis.Gen. Marceau, sezt zu Kirn über die Nahe, und rükt an den Glahn, zwischen Meisenheim und Lauterek vor.
Dezember.[]
December.
1. Eine Division der Sambre- und MaasArmee, unter General Poncet, nimmt Kreuznach, nach einem Gefechte, worinn sie 350 Oestreicher zu Gefangenen macht.
-- Eine Division der Rhein- und MoselArmee besezt Zweibrüken und Homburg, nachdem sie die Oestreicher daraus vertrieben.
7. Der englische Minister Pitt öfnet das Budget. Die Subsidien für das Jahr 1796 belaufen sich auf 27,662, 083 Pf. Sterl.
8. Botschaft König Georg's 3 an das Parlament, worinn er erklärt, daß in Frankreich endlich eine Regierung eingeführt worden sey, mit der man Frieden unterhandeln könne, wenn sie sich dazu geneigt bezeuge.
-- Der rechte Flügel der Sambre- und MaasArmee, unter Divis.General Marceau, wird bei Alsens von den Oestreichern geschlagen, und zieht sich, mit einem Verluste von 5 Kanonen und 600 Mann Gefangenen, über Kirn hinter die Nahe zurük.
10, 11, 12. Allgemeiner Angrif der Rhein und MoselArmee (HauptGen. Pichegru) auf die ganze Linie der Oestreicher, von dem Rhein bis in die Gebirge bei Trippstadt und Lautern.
In der Nacht auf den
-- zieht sich die Sambre- und MaasArmee ganz von der Nahe hinweg, nach der Mosel zurük.
19. Der gesezgebende Körper in Frankreich, bei den ungeheuren, dringenden StaatsBedürfnissen, und dem gänzlichen Versinken der Assignaten wegen ihrer Menge, beschliest ein gezwungenes Anlehen von 600 Millionen, in klingender Münze, oder in Assignaten zu 100 für 1.
-- Die englische Cavallerie, und mehrere Korps fränkischer Ausgewanderten in brittischem Solde, kommen von der Elbe zurük in Shields an.
30. Waffenstillstand, auf 10tägige Aufkündigung, zwischen den fränkischen und östreichischen Armeen am Rhein.