1stes Husaren-Regiment (1stes Leib).[]
Garnison.
Danzig (1ste), Elbing (2te), Preuß. Stargard (3te), Rosenberg (4te) Escadron.

Husar vom 1sten Leibhusaren Regimt.
Uniform. Schwarze Pelze und Dollmanns, scharlachrothe Aufschläge und Kragen, weißen Pelzvorstoß, die Officiere von grauen Baranken, weiße Knöpfe und Schnüre; der Czakot wird mit einem Todtenkopfe, die Kartouschen mit dem Stern des schwarzen Adlerordens geziert, getragen. Schärpen roth mit weißen Knöpfen.
Ergänzung des Regiments. Das Regiment erhält seinen Ersatz aus dem 1sten Armeecorps-Bezirk.
Der Stamm des Regiments. 1741 wurde das Regiment in der Mark, fünf Schwadronen stark, aus einer Stammschwadron des ehemaligen Husarenregiments Nr. 1. errichtet. 1742 wurde es auf 10 Schwadronen vermehrt, demselben 1745 das Bosniakencorps einverleibt und im Jahre 1771 wieder von dem Regimente getrennt. 1808 ist dies aus 8 Schwadronen bestehende, in 2 Bataillone formirte Husarenregiment, getheilt und aus dem, 4 Escadrons starken zweiten Bataillon das zweite Leibhusarenregiment Nr. 2. gebildet worden. Im Jahre 1815 wurde eine Schwadron des 1sten Husarenregiments abgegeben und dagegen die Reserveschwadron dem Regiment einverleibt.
Feldzüge. Im Jahre 1744 befand sich das Regiment bei der Belagerung von Prag und dem Gefechte bei Trin, wo es durch seinen Muth zum glücklichen Ausgange desselben mit beitrug. 1745 zeichnete es sich in den Gefechten bei Landshut, bei Hirschberg, wo es 300 Gefangene machte, und in der Schlacht von Hohenfriedberg aus. In dieser Schlacht warf es die feindliche Cavallerie. In dem Gefechte bei katholisch Hennersdorff, eroberte das Regiment seine Pauken vom 1sten sächsischen Cürassierregimente. 1757 leitete es in der Schlacht von Groß-Jägerndorff vortreffliche Dienste. 1758 fochten 3 Schwadronen bei der alliirten Armee, 7 Schwadronen gegen die Schweden, Russen und Oesterreicher. Erst am Schlusse des Jahres 1761 wurde das Regiment wieder vereinigt.
1758 hatten jene 7 Schwadronen der Schlacht von Zorndorff, 1759 dem Treffen bei Kay beigewohnt und in der Schlacht von Kunersdorff die Bagage bei Frankfurt gedeckt. Die drei erstgenannten Schwadronen griffen 1758 ein französisches Husarenregiment an, erbeuteten 300 Pferde nebst den Standarten und Pauken desselben, und zeichneten sich bei Crefeld ganz vorzüglich aus.
Bei dem Uebergange über den Rhein, griffen sie ein französisches Cürassierregiment an, warfen dasselbe und eroberten 4 Standarten und 1 Paar Pauken. 1759 hielten sie sich in der Schlacht von Bergen und bei Minden sehr brav und rieben bei Gütersloh 2 französische Regimenter auf. 1760 stand das Regiment theils in Polen, theils in Pommern und Schlesien, und machte mehrere glückliche Unternehmungen mit. 1761 wohnte es dem Zuge nach Gostin bei und fügte den Russen, auf ihrem Rückzuge, vielen Schaden zu. Bald darauf hatte das Regiment ein heftiges Gefecht bei Schwenshagen, in welchem es beträchtlichen Verlust erlitt. 1762 nahm ein Commando Theil an dem Treffen von Reichenbach. Im Baierschen Erbfolgekrieg 1778, war ein Detaschement in dem Gefechte bei Weißkirch. 1794 machte das Regiment den Feldzug in Polen mit.
Im Jahre 1807 focht das Regiment in den Schlachten von Eylau und Heilsberg, in welcher zwei Schwadronen einige feindliche Batterien über den Haufen warfen. In eben diesem Jahre machte das Regiment die Gefechte von Wakern, Waltersdorff, Braunsberg, wo 2 Kanonen erobert wurden, bei Liebstadt, Spanden, Königsberg und im Baumwalde mit.
Im Jahre 1812 nahmen zwei Schwadronen desselben, welche mit 2 Schwadronen des zweiten Husarenregiments das Husarenregiment Nr. 1. bildeten, Theil an den Gefechten von Poniewisz, Widszy, Garrossenkrug, Tomsdorff, dem Ueberfalle bei Friedrichsstadt und dem Gefechte bei Piktupöhnen, wo 1 Kanone erobert wurde.
Im Jahre 1813 focht das Regiment in den Schlachten von Groß-Beeren, von Dennewitz und von Leipzig, in den Gefechten bei Dannigkow oder Möckern, bei Halle, Luckau, bei Dahme, bei der Recognoscirung von Hoyerswerda, bei Kalau, und bei den spätern Gefechten bei Luckau. Eine Schwadron war bei dem Gefecht bei Mühlberg zugegen; das Regiment nahm später Theil an dem Vorpostgefechte bei Gorkum, der Recognoszirung gegen Herzogenbusch, mehreren Vorpostengefechten bei Hochstraaten, der Einschließung von Gorkum und dem Sturm auf Zütphen.
In dem Feldzuge des Jahres 1814 machte das Regiment die Gefechte bei Hochstraaten, Lier, den Sturm auf diesen Ort, das Vorpostengefecht zwischen Brüssel und Hall, das Gefecht bei Condé, das Vorpostengefecht bei Soissons und mehrere Gefechte bei Compiegne mit.
Als Auszeichnung wurde dem Regiment, nach dem Feldzuge 1806 und 7, der Name "Leibhusarenregiment", der Stern des schwarzen Adlerordens auf den Cartouschen und nach beendigtem Kriege eine Standarte verliehen.
Im Jahre 1806 und 7 stand das Regiment unter dem Befehl des Generallieutenants v. L'Estocq. Im Jahre 1812 unter dem General der Infanterie Grafen York v. Wartenburg.
1813 und 14 beim Corps des Generals der Infanterie Grafen Bülow v. Dennewitz.
Im Jahre 1815 beim Corps des Generals der Infanterie Grafen York v. Wartenburg.
Chefs des Regiments.
1741 Oberst v. Makerodt; starb 1743.
1744 -- -- v. Rüsch; wurde als Generalmajor entlassen.
1758 -- -- v. Beust; starb.
1759 -- -- v. Lossow; starb als Generallieutenant.
1758 -- -- v. Hohenstock; starb als Generalmajor.
1788 Oberst v. Göcking; erhielt das Regiment Nr. 2.
1794 Generalmajor v. Suter; erhielt als Generalmajor 1804 Pension.
1804 Oberst v. Prittwitz; als Generallieutenant mit Pension dimittirt.
Regiments-Commandeurs.
1807 Major v. Pfuhl; erhielt als Oberst Pension.
1809 -- -- v. Szerdaheli; als Oberst pensionirt.
1812 -- -- nachmaliger Oberster v. Sandrart; ward Brigadecommandeur.
1816 Oberstlieut. Dallmer; erhielt als Oberst Pens.
1817 -- -- jetzt Oberst v. Kraft.
Quellen und Literatur.[]
- Die Stammliste der Königlich Preußischen Armee seit dem 16ten Jahrhundert bis 1822. Mit Genehmigung Sr. Majestät des Königs. Berlin, bei Wilhelm Dieterici.