Herzogtum Ober- und Niederschlesien.
Oesterreichisch Schlesien.[]
Schlesien (Oesterreichisch),[1] der Theil von Schlesien, welcher dem Hause Oesterreich geblieben ist, besteht größtentheils aus Gebirgen, welche feindliches Eindringen in Mähren erschweren. Er ist lang und schmal, gränzt gegen Süden an Mähren und in den östlichsten Theilen auch an Ungarn und Gallicien; begreift die Fürstenthümer Teschen und Bielitz, den größten Theil von Troppau und Jägerndorf und einiges vom Fürstenth. Neisse; nebst 11 Minderherrschaften. Das Ganze ist seit 1784 in zwei Kreise, den Troppauer und Teschner, getheilt; beyde enthalten einen Flächenraum von 83 ge. QM., auf welchem sich im J. 1789 die starke Bevölkerung von 270851 Menschen befand, welche in 25 Städten, 1 Markt und 536 Dörfern vertheilt sind. Das Land trägt Haber und Gerste, aber nicht hinlängliches Getreid für seine Bewohner, und ist im Ganzen wenig fruchtbar und rauh zu nennen, vorzüglich auf der Ostseite gegen die Karpathen hin. Aber der Flachsbau, und die dadurch erwachsenen wichtigen Leinwand- auch die Tuch- und andere Wollenmanufakturen, ersetzen durch den Fleiß der Bewohner das Fehlende. Auch die Eisengruben, der Obstbau, Bienenzucht, die Viehzucht, an Rindvieh und Pferden ist von Wichtigkeit. Wälder giebt es viele, und in den Karpathen noch Bären und Wölfe. Die kathol. Religion ist die herrschende; es leben aber auch viele Protestanten im Lande, und genießen in ihren 12 Gemeinen die freye Ausübung ihrer Art Gott zu verehren; ein Superintendent hat die Aufsicht über das Ganze. Die beyden Schlesischen Kreise sind 1784 zu Mähren geschlagen worden.
Quellen.[]
- ↑ Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor der Geschichte zu Landshut. Landshut, bei Philipp Krüll, Universitätsbuchhändler. 1811.